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Veranstaltungsberichte

Regionaltreffen Nord des CB27 in Macapá

von Marina Caetano, Elisa Calzolari
Am 27. und 28. August 2015 fand in Macapá das regionale Treffen des Forums CB27, der Hauptstädte der Amazonasregion, statt.

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Erstmals trafen im Rahmen des Regionaltreffens Nord Umweltdezernenten aus insgesamt 14 Städten Brasiliens zusammen. Außerdem ergänzten Vertreter verschiedener Partnerorganisationen, Landtagsabgeordnete und der Bürgermeister Macapás die Gruppe der Anwesenden.

Herialdo Monteiro, Umweltdezernent von Macapá, eröffnete die Veranstaltung und bedankte sich für das rege Erscheinen aller Gäste. Der besondere Dank des Bürgermeisters von Macapá galt dem CB27-Team für die Auswahl von Macapá als Austragungsort des Regionaltreffens.

Der Forscher Glauber Turolla stellte die Arbeit des CTGAS vor, ein Technologie- und Innovationszentrum mit Fokus auf nachhaltiger Energie und nachhaltige Entwicklung. Eine der Tätigkeiten des Technologiezentrums, ist die Ausarbeitung einer Inventur der Treibhausgase. Im Anschluss hielt Katerina Elias Trostmann vom WRI einen Vortrag über Anpassung und Resilienz von Städten. Nach einer Erläuterung der Begrifflichkeiten wie Anpassung und Resilienz, stieg Frau Trostmann mit den Anwesenden in eine vertiefendere Diskussion ein. Ihrer Ansicht nach ist soziale Kohäsion der Schlüssel, um Resilienz in Städten voranzubringen. Darüber hinaus präsentierte sie einige Organisationen m it Forschungsschwerpunkt in den Bereichen der Anpassung und Resilienz, wie beispielswiese das Programm 100 cidades resilientes des Rockefeller Centers. Am Ende wurde den Repräsentanten der brasilianischen Hauptstädte die Möglichkeit zur Verfügung gestellt, ein Tool zur Erstellung von individuellen Resilienzindikatoren zu nutzen, welches vom WIR entwickelt wurde.

Als Vertreter des WWF stellte Eduardo Canina den „Simulator für ökologische Auswirkungen auf die urbane Mobilität“ Simulador de Impactos ambientais na Mobilidade urbana vor, das zum Ziel hat, die Bevölkerung für die Auswirkungen eines veränderten Nutzungsverhaltens von Verkehrsmitteln für Städte zu sensibilisieren welche Auswirkungen ein verändertes Nutzungsverhalten von Verkehrsmitteln auf Städte haben kann. Eugênio Pantoja, Vertreter der Conservação Internacional stellte die Herausforderungen der Stadtverwaltungen im Bereich Nachhaltigkeit und deren Rolle bei der Entwicklung des Amazonas vor. Die Amazonasregion ist das größte überregionale Territorium Brasiliens, mit mehr als 700 vernetzten Städten. Darüber hinaus besitzen nur wenige Städte die technischen Kapazitäten, um diese komplexen Fragen zu strukturieren und zu koordinieren. Die wirtschaftlichen Aktivitäten konzentrieren sich eher auf Manaus und Belém. Bei den wirtschaftlichen Herausforderungen handelt es sich um die Schaffung von Alternativen für die lokale Produktion und von Anreizen für Unternehmensgründungen. Die ökologischen Herausforderungen konzentrieren sich auf die urbane und ländliche, integrierte Stadtplanung sowie die Schaffung von Anreizen für die Umwelterziehung der Menschen. Auf politischer Ebene ist die größte Herausforderung die Implementierung von Politiken auf lange Sicht.

Ana Euler, Forscherin der EMBRAPA , stellte die Wichtigkeit des REDD für die Entwicklung der Amazonasregion dar. REDD ist die Kurzbezeichnung für Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation (zu dt: Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung). Laut dieses Konzepts, das von der Klimakonvention der UNO verabschiedet wurde, handelt es sich um einen Mechanismus, der denjenigen eine Vergütung gibt, die ihre Waldbestände konservieren, ohne sie abzuholzen und somit die die Treibhausgaseffekte, die mit Entwaldung und Waldschädigung einhergehen, verhindern. Im Anschluss an die Schaffung dieses Konzepts, inkludierte die Konvention in ihre Definition auch die Rolle des Waldschutzes, der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und des Ausbaus des Kohlenstoffspeichers Wald in Entwicklungsländern. Diese Komponenten führten zu den neueren Konzepten des REDD + oder REDD plus. Laut der Forscherin stellt REDD eine große Chance für den Amazonas dar.

Airton Melgaço von der Stadtverwaltung Rio de Janeiros stellt die Arbeit der Stadt im Bereich der Umweltschutzgesetze vor. Bei den Umweltschutzgesetzen handelt es sich um ein Instrument des Umweltmanagements des Umweltdezernats der Stadtverwaltung (DECRETO n.º 28.329 de 17/08/2007), um sowohl Pläne, Programme, Projekte und Bauvorhaben als auch Standorte, Bau, Installierungen, Änderungen, den Betrieb und die Erweiterung von Aktivitäten und Vorhaben zu genehmigen sowie die Nutzung und Ausbeutung von ökologischen Ressourcen jeglicher Art zu reglementieren.

Abschließend präsentierten Marcus Alonso und William Resende das „Programm zur Qualifikation von Umweltmanagement“ Programa de qualificação de gestão ambiental. Das Programm, welches in der Ökozone des Amazonasregenwaldes angewendet wird, inkludiert Projekte zur technischen und juristischen Orientierung der Kommunalverwaltungen und Lernelemente zum Umweltmanagement.

Am Nachmittag des selbigen Tages fanden produktive Diskussionen unter den Umweltdezernenten und den anwesenden Organisationen statt. Mit den Debatten zu „Abholzung und Klimawandel“ sowie „Wasserressourcen“ ging der erste Tag der Veranstaltung zu Ende.

Am nächsten Vormittag (28.08.) fanden Debatten zu den Themen der „Urbanen Mobilität“ und „Lärmbelästigung und Umweltschutzgesetze“ statt. Das Event endete offiziell mit der Vorstellung und Lektüre der „Carta de Macapá pela Sustentabilidade“ (zu dt.: Erklärung von Macapá für die Nachhaltigkeit).

Das Regionaltreffen in Macapá zeigt erneut, welche Kraft und Kohäsion das CB27 Forum besitzt. Die Integration von Vortrags- und Diskussionselementen gleichermaßen hat zu äußerst positiven Resultaten geführt. Die Konrad-Adenauer-Stiftung glaubt an das Entwicklungspotential dieses wichtigen Netzwerkes für die Diskussion über Umweltmanagement.

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Kontakt

Marina Caetano

Marina Caetano bild

Projektkoordinatorin für Dezentralisierung und Nachhaltige Entwicklung

marina.caetano@kas.de +55 21 2220-5441 +55 21 2220-5448
Participantes do encontro regional do CB27 em Macapá KAS

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