"The European Role in the Reconstruction of Iraq" - Europabüro Brüssel
Workshop
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Details
THURSDAY 18TH MARCH 2004
09:00
Registration
09:15
Workshop Introduction
Dr. Peter R. Weilemann, Director, European Office, Konrad-Adenauer-Stiftung, Brussels, Belgium
Prof. Dr. Ludger Kühnhardt, Director, Center for European Integration Studies (ZEI), University of Bonn, Germany
09:30
Iraq in the Aftermath of Conflict – International and European Co-operation
Chair: Prof. Dr. Ludger Kühnhardt, Director, Centre for European Integration Studies (ZEI), University of Bonn, Germany
Dr. Michael Köhler, Deputy European Correspondent, DG External Relations, European Commission
Richard Cox, Senior Advisor, United Nations Development Project, Brussels
Salameh Ne'matt, Chief of Office, Al Hayat - LBC Washington
Discussion
11:15
Political and security Prerequisites for a sustained military Presence in Iraq
Chair: Mark C. Fischer, Assistant Director, European Office, Konrad-Adenauer-Stiftung, Brussels
Ambassador Daniel Speckhard, Director of Policy Planning, Office of the Secretary General, NATO-Headquarters, Brussels
Dr. Christoph Heusgen, Director, Strategy and Early Warning Group, Council of the European Union, Brussels (requested)
Prof. Karim WASFI, Prof. Political Science University of Indiana
Discussion
14:00
European and American strategies for the Greater Middle East – Common Agendas or differing Visions?
Chair: Stephan Zanev, Team Near East / Africa, Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin
Lee Litzenberger, Deputy Minister Councillor, Mission of the United States to the EU (requested)
Armin Laschet MEP, Member, European Parliament Committee on Foreign Affairs, Human Rights, Common Security and Defence Policy
Dr. Jean Francois Daguzan, Senior Research Fellow, Foundation for Strategic Research, Editor-in-Chief Maghreb-Machrek Review
Discussion
15:30
End of Workshop
Bericht
Am 18. März 2004 organisierte das Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung, in Zusammenarbeit mit dem Bonner Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI), in Brüssel einen Workshop zum Thema „The European Role in the Reconstruction of Iraq“. Im Rahmen einer Diskussionsrunde mit Vertretern der Europäischen Institutionen, amerikanischer und arabischer Diplomaten sowie arabischen, amerikanischen und europäischen Akademikern, wurde die Rolle der Europäischen Union bei der Bewältigung der Folgen des Irak-Kriegs eingehend debattiert.
Von europäischer Seite wurde betont, dass sich nach den Negativerfahrungen der letzten sechs Monate die US-Positionen in Bezug auf den Irak im Vergleich zu 2003 wieder auf einen Standpunkt zu bewegt hätten, der auch in der EU zu akzeptieren sei. Die Bush-Administration zeige sich in vielen Punkten weitaus kompromissbereiter als zuvor. An den Europäern läge es jetzt, das sich bietende Zeitfenster vor der Sommerpause zu nutzen um eine möglichst kohärente gemeinsame Position zum Irak zu entwickeln. Es wurde kritisiert, dass in vielen Mitgliedstaaten jedoch eine Haltung des Abwartens und der Reaktion bevorzugt werde.
Die amerikanische Seite unterstrich, dass es dringend nötig sei, die Debatte darüber, ob der Irak-Krieg die richtige Intervention zum richtigen Zeitpunkt dargestellt hätte zu beenden. Sowohl auf amerikanischer wie auf Seiten der europäischen Kritiker müsse sich die Überzeugung durchsetzen, dass ungeachtet einer validen Begründung für den Konflikt die augenblickliche Priorität bei der Bewältigung der sich zuspitzenden Sicherheitslage im Irak liegen müsse. Es müsse politisch ermöglicht werden, dass sich auch Nationen, die sich gegen den Krieg ausgesprochen haben bei der „Gewinnung des Friedens“ aktiv kooperieren. Es müsse Klarheit darüber bestehen, dass es trotz unangebrachter Schadenfreude über die Schwierigkeiten der USA im Irak, in niemandes Interesse läge die Situation weiter in ein Chaos abgleiten zu lassen.
Auch die arabischen Teilnehmer forderten seitens der Europäer ein stärkeres Engagement, warnten aber zugleich vor der Realitätsferne einiger amerikanischer Vorstellungen im Rahmen der „Greater Middle East Initiative“. Die Situation im Irak und der Region werde sich nur durch langfristige Bemühungen stabilisieren lassen – insbesondere eine Bewältigung des palästinensisch-israelischen Konflikts sei eine Vorbedingung für eine positive Entwicklung.