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Vortrag

„Zivilisation als Band der Gemeinschaft im Römischen Reich“

Am 9. Nov. lud das Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung, zusammen mit dem Goethe-Institut in Brüssel,zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema "Zivilisation als Band der Gemeinschaft im Römischen Reich“ mit Herrn Prof. Dr. Bernard Andreae ein.

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Vortrag

Der emeritierte Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom zählt zu den angesehensten Archäologen der Gegenwart: „Detailliertes Fachwissen verbindet er mit originellen Ideen“, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung. In seinem Vortrag ging Prof. Andreae anhand von ausgesuchten Beispielen der Frage nach, wie es möglich war, den römischen Vielvölkerstaat über Jahrhunderte lang zusammenzuhalten. Denn das von Kaiser Augustus 27 v. Chr. gegründete Römische Imperium ging über das heutige Europa hinaus, und vereinte eine überaus große Anzahl von Kulturen in sich.

Mit viel Bildmaterial gelang es dem Archäologen, die Lebensphilosophie der römischen Bevölkerung, nämlich die Vision des „schönen Lebens“ seinem Publikum näher zu bringen.

Bemerkenswert, so betonte Andreae, sei die Tatsache, dass das gesamte Reich über ein gemeinsames Bewusstsein verfügte. Dies wurde vor allem durch die militärische Organisation des Reiches ermöglicht, welche die Außengrenzen über Jahrhunderte hinweg zu sichern vermochte. Die so entstandene Stabilität war ausschlaggebend dafür, dass der Großteil der römischen Bevölkerung in relativem Wohlstand lebte, was sich wiederum sowohl positiv auf die Gemeinschaft auswirkte, als auch dem Ideal eines „schönen Lebens“ nachkam. Auch bestand eine große Toleranz gegenüber Regionen, die aufgrund der Eroberungspolitik des Reiches eingemeindet wurden. Dieses, so Andreae, fand Ausdruck in der Leichtigkeit, mit der die Einwohner fremde Gottheiten übernahmen, um so eine Religion aus verschiedenen Kulturen zu schaffen. Religion sei auch ein wichtiger Grund für den Zusammenhalt des Imperiums gewesen. Denn der tiefe Glaube daran, dass alles von den Göttern gelenkt werde, bedeutete beispielsweise, dass der Senat den Kaiser auf Eingabe der Götter wählte. Alles Handeln, selbst das des Imperators, war den Göttern verpflichtet.

Es gehe nach Professor Andreae nicht darum, diese Philosophie auf die EU zu übertragen, sondern vielmehr zum Nachdenken anzuregen, und über die Gründe des Erfolgs eines solchen übergeordneten Zusammenschlusses nachzudenken. Die Tatsache jedoch, dass Wohlstand und Sicherheit eine Gemeinschaft zusammenhielte, sei aber sicher auch in der heutigen Gemeinschaft noch gültig.

Abschließend machte Herr Prof. Dr. Andreae noch einmal auf sein großes Projekt aufmerksam, nämlich eine Ausstellung, die nächstes Jahr in Brüssel eröffnet werden solle. Noch sei leider nicht entschieden, ob diese stattfinden wird, doch der Professor hoffe auf weitere Unterstützung.

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Veranstaltungsort

Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung, Avenue de L´Yser 11, 1040 Brüssel

Referenten

  • Herrn Prof. Dr. Bernhard Andreae
    • Direktor em. des Deutschen Archäologischen Instituts Rom
      Kontakt

      Dr. Peter R. Weilemann †

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      Europabüro Brüssel