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Die Geschichte der Tschechischen Republik ist ereignisreich und hat in den vergangenen Jahrzehnten einige signifikante Wendungen durchlaufen. Das Ende des Kalten Krieges läutete auch für dieses mitteleuropäische Land eine vollständig neue Zeit ein. Im Zuge der „Samtenen Revolution“ gelang Ende 1989 der gewaltlose Übergang von Realsozialismus zur Demokratie, im Jahr 1993 wurde die Tschechoslowakei einvernehmlich aufgelöst und die unabhängigen Staaten Tschechische Republik und Slowakische Republik ausgerufen. Beide Staaten verfolgten anschließend einen Kurs der Westbindung. So trat Tschechien 1995 der OECD und 1999 der NATO bei. Nachdem sich in einem zuvor abgehaltenen Referendum rund 77 Prozent der Wähler für diesen Schritt ausgesprochen hatten, trat die Tschechische Republik im Jahr 2004 gemeinsam mit neun weiteren Staaten auch der Europäischen Union bei und hatte im Jahr 2009 erstmals die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union inne.
Innenpolitisch wird das Land seit 2018 von einer Minderheitsregierung aus der politischen Bewegung ANO 2011 um Minis- terpräsident Andrej Babiš (auf europäischer Ebene Mitglied der liberalen Parteienfamilie) sowie der Sozialdemokratischen Partei (ČSSD) geführt. Bis April 2021 wurde sie dabei von der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM) unter- stützt, in der Folge wurde diese Unterstützung jedoch offiziell aufgekündigt. In den vergangenen Monaten und Jahren gab es immer wieder groß angelegte Protestaktionen gegen den Ministerpräsidenten und seine Regierung, vor wenigen Wochen überstand sie nur knapp einen Misstrauensantrag im Parlament. Aktuelle Umfragen sehen ANO 2011 jedoch erneut als stärkste politische Kraft, während das Mitte-Rechts-Wahlbündnis SPOLU mit rund 20 Prozent der Stimmen rechnen kann.
Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer der Parlamentswahl 2021? Welche thematischen Schwerpunkte rückten die späteren Wahlsieger während des Wahlkampfes in den Fokus? Ist ein innen- und europapolitischer Kurswechsel zu erwarten?
Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Tschechien hat gewählt“ findet am Montag, dem 11. Oktober 2021 von 09:30- 10:15 Uhr MEZ via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die oben genannten Themen mit unserem Kollegen Tomislav Delinić, Leiter der KAS-Auslandsbüros in Tschechien und der Slowakei, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Herrn Delinić und Dr. Hardy Ostry, Leiter des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, haben die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden und zudem simultan ins Englische übersetzt werden.
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