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Die Parlamentswahlen in Frankreich, dem zweitgrößten Mitgliedsstaat der Europäischen Union, werden oftmals als „dritte Runde der Präsidentschaftswahl“ betitelt, da sie traditionell im selben Jahr stattfinden. In den vergangenen Wochen war ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Bewegung „Ensemble“ um Präsident Emmanuel Macron und dem Linksbündnis „NUPES“ für den ersten Wahlgang am 12. Juni prophezeit worden. Dies hat sich am Sonntag bewahrheitet, „Ensemble“ und „NUPES“ liegen mit 25,75 Prozent beziehungsweise 25,66 Prozent der Stimmen gleich auf. Ob Macrons Partei im zweiten Wahlgang erneut die absolute Mehrheit erringen wird, ist daher schwer vorherzusagen. Mit einem Nichtwähleranteil von 52,49 Prozent wurde in der ersten Runde ein historischer Höchststand er- reicht. Die rechtspopulistische Partei „Rassemblement National“ um Marine Le Pen lag mit 18,68 Prozent an dritter Stelle, gefolgt von „Les Républicains“ um Christian Jacob mit 10,42 Prozent. Für Emmanuel Macron entscheidet sich am kommenden Sonntag, inwieweit er seine Wahlversprechen einhalten kann, da er seine im Präsidentschaftswahlkampf angekündigte Reformagenda nur mit einer parlamentarischen Mehrheit umsetzen kann. 2017 war Macron nach dem überraschenden Coup bei der Präsidentschaftswahl auch ein Erfolg in der Parlamentswahl gelungen. Seine Partei er- reichte mit 43,06 Prozent im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit, vor den „Républicains“, die mit 22,23 Prozent den zweiten Platz erreichten.

Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer nach der zweiten Runde der Parlamentswahlen 2022? Welche Rückschlüsse lassen sich nach vier Wahlgängen in den vergangenen Monaten auf den Zustand des politischen Systems in Frankreich ziehen? Welche Auswirkungen haben die politischen Realitäten auf die zweite Amtszeit von Emmanuel Macron? Ist mit veränderten Mehrheitsverhältnissen ein Politikwechsel auf nationaler und europäischer Ebene zu erwarten?

Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Frankreich hat gewählt“ findet am Montag, dem 20. Juni 2022 von 09:30- 10:15 Uhr MEZ via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die oben genannten Themen mit unserer Kollegin Caroline Kanter, Leiterin des KAS-Auslandsbüros in Frankreich, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Frau Kanter und Dr. Hardy Ostry, Leiter des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, haben die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden und zudem simultan ins Englische übersetzt werden.

Um sich für die Veranstaltung zu registrieren, nutzen Sie bitte diesen LINK.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 22-06-20 Der Morgen danach (Frankreich).pdf