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Am 29. Oktober 2025 wählen die Niederländerinnen und Niederländer ein neues Parlament – und entscheiden damit über den Kurs eines der politisch und wirtschaftlich einflussreichsten EU-Mitgliedstaaten. Nach einer Phase starker politischer Instabilität, in der das Kabinett Schoof nach nur elf Monaten zerbrach, steht das Land vor einer Richtungswahl zwischen populistischen Kräften und einer Politik der Mitte. Das Vertrauen in Politik und Institutionen ist laut Umfragen auf einem historischen Tiefpunkt. Thematisch prägten die Debatte insbesondere die Wohnungsknappheit und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Auch Fragen zur Migration sowie zur internationalen Rolle der Niederlande – von der Unterstützung der Ukraine über das Verhältnis zu Israel bis hin zu den Verteidigungsausgaben und der Wiedereinführung der Wehrpflicht – spielten eine zentrale Rolle. Entsprechend polarisiert verläuft der Wahlkampf: Als Favorit gilt erneut der Populist Geert Wilders, dessen rechtsnationale PVV trotz sicherheitspolitischer Bedrohungen und kontroverser Rhetorik in Umfragen führt. Daneben versucht insbesondere die EVP-Mitgliedspartei CDA für Glaubwürdigkeit und Stabilität in der Politik zu werben – und könnte damit am Ende die Niederlande tatsächlich in einen sicheren Hafen führen. Denn die CDA liegt auf gutem Kurs, zweitstärkste Kraft zu werden und könnte so mit ihrem beliebten Spitzenkandidaten, Henri Bontenbal, den nächsten Ministerpräsidenten stellen. (Lesen Sie dazu auch den jüngsten Länderbericht des KAS-Europabüros zu den Wahlen in den Niederlanden.)
Für die EU ist diese Wahl von besonderer Relevanz. Die Niederlande gehören zu den Gründungsmitgliedern der Union, zählen zu ihren wirtschaftlich stärksten Ländern und sind ein zentraler Knotenpunkt des Binnenmarkts. Zugleich prägt Den Haag mit seiner Haltung zu Verteidigung, Außenpolitik, Migration und Haushaltsdisziplin wichtige europäische Debatten. Der Wahlausgang hat damit auch unmittelbare Auswirkungen auf die Politik der EU insgesamt.
Die Veranstaltung „Der Morgen danach – Die Niederlande haben gewählt“ findet am Donnerstag, den 30. Oktober 2025 von 09:30 bis 10:15 Uhr via Zoom statt. Wir freuen uns darauf, die obigen Themen mit Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Den Haag, zu diskutieren. Nach dem Gespräch zwischen Herrn Gülker und Frau Dr. Beatrice Gorawantschy, Leiterin des Europabüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel, haben die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit, ihre eigenen Fragen in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung wird wie immer auf Deutsch stattfinden und simultan ins Englische übersetzt.
Hier finden Sie das Programm zum Download: Programm 25-10-30 Der Morgen danach - Die Niederlande haben gewählt.pdf
