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Veranstaltungsberichte

Setzt die Europäische Union zu stark auf die Hochschulausbildung

Ist der Fachkräftemangel Produkt einer falschen Ausbildungspolitik?

DStGB-KAS-Veranstaltungsreihe

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Am 08. März 2017 hat das Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Europäischen mittelständischen Wirtschaft (European Entrepreneurs/ EV-KMU) zu einer Konferenz mit dem Thema „Setzt die Europäische Union zu stark auf die Hochschulausbildung – Ist der Fachkräftemangel Produkt einer falschen Ausbildungspolitik?“ eingeladen. Diese hochaktuelle und drängende Problematik wurde aus dem Blickwinkel der deutschen Kommunen, der mittelständischen Wirtschaft sowie Vertretern der europäischen Institutionen erörtert. Es diskutierten Bürgermeister Roland Schäfer (Präsident des DStGB), Thomas Mann (MdEP), Felix Rohn (Europäische Kommission), Jörg Hohn und Andreas Vollmer (beide European Entrepreneurs/ EV-KMU).

Die Diskutanten stellten fest, dass vor allem auf regionaler und lokaler Ebene zunehmend das Problem einer „Über-Akademisierung“ zu beobachten sei. Hierdurch gerät Deutschland als Produktionsstandort in Schwierigkeiten, da Ausbildungsplätze nicht mehr besetzt werden können und die Nachwuchsfindung allgemein immer schwieriger wird. In Deutschland sei es daher essentiell, in Kooperation von Kommunen und regionalen Unternehmen (beispielsweise durch entsprechende Informationsveranstaltungen) wieder Begeisterung in der jungen Bevölkerung für Ausbildungsberufe zu erzeugen. In den europäischen Institutionen wird mangels Regelungskompetenz insbesondere die Möglichkeit wahrgenommen, den Mitgliedsstaaten ein Forum für den Austausch von best practices zu bieten, sowie durch Initiativen, wie der Europäischen Ausbildungsallianz, einen Rahmen für nationale Selbstverpflichtungen zu schaffen. Besonders wichtig sei dabei die Bereitschaft von anderen Ländern zu lernen und nicht nur das eigene System (aus deutscher Perspektive zum Beispiel die duale Ausbildung) als einzige "richtige" Lösung zu betrachten.

Einig waren sich alle Teilnehmer darin, dass es insbesondere der deutschen Ausbildung nicht an Qualität oder beruflichen Karrieremöglichkeiten mangelt. Vielmehr bestehe ein Imageproblem, welches es – in Zusammenarbeit von lokaler, nationaler und europäischer Ebene – zu beheben gilt.

Stephanie Gleißner

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