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Veranstaltungsberichte

Deutschland muss sich mehr um Talente und Köpfe bemühen

von Dr. Pascal Henke (geb. Kreuder)

Zuwanderung und Integration in Bonn und der Region

Deutschland müsse sich im „Dritten Krieg“ um die Talente und Köpfe deutlich mehr engagieren, äußerte der mittlerweile deutsche IT-Unternehmer iranischer Herkunft Goodarz Mahbobi auf der Auftaktveranstaltung des Büros Bundesstadt Bonn zum Thema: „Heimat und Vielfalt: Zuwanderung und Integration in Bonn und der Region“.

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Das Politische Bildungsforum Nordrhein-Westfalen greift in der Reihe „Jetzt mal grundsätzlich…“ in acht Großveranstaltungen, die anteilig im rheinländischen und westfälischen Landesteil stattfinden, die zentralen Zukunftsthemen Wirtschaft, Bildung, Heimat und Vielfalt sowie politische Beteiligung auf.

Mit einem methodisch vielfältigen Drehbuch, das eine TED-Umfrage, einen Faktencheck sowie eine Podiumsdiskussion umfasste, wurde das Thema Flüchtlinge, Einwanderung /Zuwanderung und Integration aus den Perspektiven Politik, Wirtschaft, Soziales und den Migranten erörtert. Dazu konnten wir mit Herrn Dr. Holger Kolb, Leiter des Arbeitsbereichs Jahresgutachten beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Zuwanderung und Integration, Frau Oyun Ishdorj, Beisitzerin im Vorstand des Landesintegrationsrates NRW, Herrn Ashok Alexander Sridharan, OB-Kandidat von Bonn, Herrn Jean-Pierre Schneider, Direktor des Caritasverbandes für die Stadt Bonn e.V sowie den bereits zitierten Herrn Goodarz Mahbobi, Managing Director axxessio GmbH sehr authentische Vertreterinnen und Vertreter gewinnen.

Neben dem physisch ausgetragenen Krieg um die Neuordnung im Nahen Osten, so Mahbobi und den zunehmenden Cyber-Attacken finde weltweit ein „Kampf um die Talente“ statt.- Daraus müsse das Leitbild von Zuwanderung, seine Regelungen und Verfahren abgeleitet werden. Die ungeschnörkelte Diktion des erfolgreichen Unternehmers, der 70 Arbeitsplätze mit Mitarbeitern aus 17 Nationen geschaffen hat, kam bei den 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmern außergewöhnlich gut an.

Die TED-Umfrage ergab eine eindeutige Zustimmung von über 80% für mehr Zuwanderung. Diese diene der Kompensation des Bevölkerungsrückganges und des Fachkräftemangels.

Herr Kolb wartete mit sehr informativen Fakten auf. Zwar sei, so Kolb, der Anteil von Hochqualifizierten unter Zuwanderern seit 1990 deutlich angestiegen – betrüge aber dennoch insgesamt nur rund 10%. In der Podiumsdiskussion bestand Einigkeit, dass Verlässlichkeit der Perspektiven für alle Beteiligten, für die deutsche Aufnahmegesellschaft, wie auch für die Zuwanderer entscheidend für eine gelungene Integration sei. Nur wer wisse, dass er für seine Kinder eine dauerhafte Zukunft aufbauen könne, würde sich in die Gesellschaft einbringen. Deshalb brauche es eines klaren Leitbildes, auf das eine Willkommenskultur und konsistentes Verwaltungshandeln aufbaue. Die zentralen Gestaltungsfelder seien der Sprachunterricht unmittelbar nach Ankunft und nicht erst nach Anerkennung, der Zugang der Kinder zu Schule und Bildung, die Bereitstellung von Wohnraum und die schnelle Integration in den Arbeitsmarkt. Wesentlich sei das Prinzip der Eigenverantwortung, das eingefordert, von den Migranten aber auch gewollt werde. Eine paternalistische Sozialversorgung ohne Perspektiven sei der schlechtere Weg.

Eingerahmt durch eine historisch vergleichende Einführung von Herrn Dr. Ludger Gruber, dem Leiter des Politischen Bildungsforums NRW, sowie einem Ausblick von Herrn Dr. Pascal Kreuder, dem Koordinator Sonderprojekte, kann von einer sehr gelungenen Veranstaltung gesprochen werden, die das neue Büro Bundesstadt Bonn der KAS weiter profiliert hat.

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