Aufstand gegen die Diktatur
Der 50. Jahrestag des Volksaufstandes gegen das SED-Regime am 17. Juni 1953 bildet den Schwerpunkt der Juniausgabe der Politischen Meinung. Die Themenessays zielen auf Vorgeschichte und außenpolitischen Kontext dieser Ereignisse ebenso wie auf ihre über Berlin weit hinausgehende Breite in der Provinz hin. Das Beispiel Jena macht die allgemeine Heftigkeit der Erhebungen deutlich.In einem Überblick über die Geschichte der DDR erscheint die blutige Niederschlagung der Revolution als Element eines langen Prozesses des Scheiterns. Die Opfer des Regimes ringen auch heute noch vielfach vergeblich um eine angemessene Rehabilitierung, wie ein eigener Beitrag zu den Opferverbänden zeigt.Ein Portrait des Dissidenten Hugo Dornhöfer und die Zustandsbeschreibung der inneren Einheit Deutschlands skizzieren die tiefen biographischen und historischen Einschnitte die die zweite deutsche Diktatur im 20. Jahrhundert hinterlassen hat.Unter der Rubrik „Krieg und Frieden“ befassen sich drei Beiträge mit dem Krieg im Irak aus je unterschiedlicher Perspektive: Wie kann der Wiederaufbau und die Demokratisierung des Irak gelingen? War dieser Krieg ethisch zu rechtfertigen? Und: Welche Konsequenzen hat die gegen diesen Krieg geschmiedete Allianz zwischen Paris, Berlin und Moskau? In einem Interview äußert sich Günter Kunert zu der Frage der Bewertung der US-amerikanischen Politik durch die Intellektuellenszene in Deutschland.Der israelisch-palästinensische Konflikt und seine möglichen Auswege sind Gegenstand eines weiteren Beitrages Der große Anti-Utopist George Orwell wäre am 25. Juni 100 Jahre alt geworden; seine Würdigung zeigt dass Literatur auch als Reflex auf die Gewalttätigkeit ihrer Zeit wirken kann.