Auftrag Außenpolitik
Das Jahr 2007 steht für Deutschland im Zeichen erweiterter außenpolitischer Verantwortung. In zehn Beiträgen befasst sich die Politische Meinung im August daher mit dem Potenzial außenpolitischen Handelns. Den Herausforderungen auf europäischem Parkett wird dabei ebenso Rechnung getragen wie den Möglichkeiten auf globaler Ebene: Jean-Claude Juncker im Gespräch über den Verlauf des EU-Gipfels, Canan Atilgan mit einer Bilanz zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft sowie Christian Hacke im Rückblick auf G8-Gipfel und deutsche EU-Ratspräsidentschaft. Erklärungsversuche für die polnische Polemik während des EU-Gipfels Ende Juni liefert Stephan Raabe in seinem Beitrag. Über liberale Erneuerungsimpulse in Russland, jenseits von Moskau, und über den Wandel russischer Deutschlandbilder seit der Wende berichten Thomas Gutschker und Swetlana W. Pogorelskaja. Den Auftrag von Menschenrechtspolitik im Kontext von Machtpolitik und der Orientierung an Werten analysiert Günter Nooke. Zwei Aufsätze nehmen das deutsche Engagement in Afghanistan in den Blick: Die Dringlichkeit einer Mandatsverlängerung des Bundeswehreinsatzes erläutert Babak Khalatbari. Rainer Winkler schildert die Arbeit des Goethe-Institutes in Kabul am Beispiel von Sprachförderung und kultureller Programmarbeit.Eine weitere Rubrik widmet sich dem Thema „Frankreich nach den Wahlen“: Herbert Müller analysiert die Programmatik eines hochprofessionellen und stark personalisierten Wahlkampfes und Christian Müller beschreibt die Signale von Aufbruchstimmung und Reformehrgeiz im Auftakt zu Nicolas Sarkozys Präsidentschaft. Die in Frankreich und Deutschland spiegelverkehrt verlaufenen Rezeptionen von Totalitarismus und Dissidenz untersucht Ulrike Ackermann.In seinem neuen Buch „Fünf Deutschland und ein Leben“ betrachtet der Historiker und Friedenspreisträger Fritz Stern die „deutsche Frage“ durch das Prisma seines eigenen Lebens. Einen Vorabdruck dieser geschichtsträchtigen Erinnerungen bietet die Politische Meinung in Auszügen.