Fragiler Wohlstand
„Wohlstand verhindert Nazis“, konstatiert Michael Wolffsohn in der November-Ausgabe der "Politischen Meinung" und legt dar, warum der Wohlstandsbegriff – nicht erst seitdem moderne Wunsch- und Glücksforscher ihn für sich entdeckt haben – auch durch immaterielle Aspekte definiert ist. Michael North geht der kurzen Geschichte deutscher Gemeinschaftswährungen nach und kommt zu dem Schluss, dass sie alles andere als nur erfolgreich verlaufen ist. Der ungewöhnliche Triumph der D-Mark könne sich beim Euro wiederholen, wenn die Euro-Länder zu einem vertieften währungspolitischen Konsens im Sinne des Maastricht-Vertrages finden. Wolfram Weimer diagnostiziert neben der finanziellen eine geistige Schuldenkrise, die sich unter anderem an den Symptomen eines fatalen „Mitteismus“ und in einem Hang zum „Supernanny-Staat“ äußere. Eine Vorschau auf eine neue KAS-Studie gibt Christian Arndt: Die Mittelschicht ist stabil und ist inzwischen auch im Osten Deutschlands angekommen. Allerdings driftet die Mitte auseinander. Weitere Themen sind die Initiative „Ökumene jetzt“ (Norbert Lammert) sowie Reaktionen auf das ESM-Urteil des Bundesverfassungsgerichts (Hans-Gert Pöttering, Hans-Jürgen Rabe). In seinem prüfenden Seitenblick auf „Die Patin“ erkennt Hugo Müller-Vogg vor allem „295 Seiten Verständnis für politische Feiglinge“.