In Lateinamerika werden klimapolitische Entscheidungen meist von den politischen Entscheidungsträgern getroffen, dies erfolgt unter einer gewissen Einflussnahme des privaten Sektors. Aber nur selten beteiligen sich Organisationen der Zivilgesellschaft oder strukturell schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen an den Debatten, die für ihre Zukunft entscheidend sind. Konsultationen und Rundtischgespräche zwischen Regierungen und verschiedenen Akteuren der Zivilgesellschaft führen meistens nicht zu umsetzbaren Ergebnissen, so dass es auch selten zu Folgemaßnahmen kommt. Es gibt keine geeigneten Kommunikationskanäle, und bestimmte Gruppen werden einfach marginalisiert. Außerdem sind beide Seiten sehr oft nicht wirklich interessiert. Oder das Misstrauen gegenüber der Regierung ist einfach zu groß. Das Fehlen von Kommunikationskanälen zwischen Staat und Gesellschaft führt auch dazu, dass Regierungen Bedürfnisse der Bevölkerung und Vorschläge zur Verbesserung der Klimaschutzpolitik ignorieren, welche die Klima-Governance entscheidend verbessern könnten. Es bewirkt auch, den Verlust eines unabhängigen Gegengewichts. Dieses könnte für eine gewisse Rechenschaftspflicht sorgen, sollten Klimaschutzverpflichtungen nicht eingehalten werden oder Maßnahmen nicht den Standards entsprechen, die von den Regierungen selbst festgelegt wurden
Um diese Themen zu erforschen, veranstalteten der Interamerikanische Dialog und das EKLA Regionalprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung am 8. Juni 2023 das erste Forum für inklusive Klima- Governance“. Sie luden eine Reihe von Diskussionsteilnehmern aus der gesamten Region ein, um diese Themen in drei Rundtischgesprächen zu erörtern und bessere Verfahrensweisen vorzuschlagen sowie politische Empfehlungen auszusprechen.
Das Forum, welches auf YouTube, abrufbar ist, wurde in der gesamten Region bekannt gemacht und auf Spanisch mit einer Simultanverdolmetschung ins Portugiesische durchgeführt, um eine breite regionale Beteiligung zu ermöglichen.