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Veranstaltungsberichte

Nachhaltiger Verkehr in Lateinamerika

von Giovanni Burga

Internationale Gesprächsrunde

Anhand intensiven Ideenaustausches und der durchgehenden Mitwirkung der Teilnehmer wurden die Einfluss nehmenden und partizipierenden Faktoren im Verkehrssektor der Länder der Region identifiziert.Des Weiteren wurden die hauptsächlichen Schwierigkeiten festgestellt.Anschließend wurde über die Lösungen debattiert,die durch konkrete,messbare und realisierbare Maßnahmen möglich sind,um nachhaltigen Verkehr(oder in einem größeren Rahmen gesehen:Nachhaltige Mobilität)zu einer greifbaren Wirklichkeit werden zu lassen und das Szenario eines bloßen Schriftstücks und guter Vorsätze hinter sich zulassen

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An der Veranstaltung nahmen sowohl Vertreter der Exekutiven (lokale Regierungen) und der Legislativen Lateinamerikas teil, als auch hohe Funktionäre der CAF-Entwicklungsbank, Organisation Despacio de Columbia und ITPD, Ko-organisatoren gemeinsam mit dem Regionalprogramm EKLA-KAS .

Mit den von Cornie Huizenga (SloCaT) gestellten Fragen, wurde die Diskussion eröffnet: „Warum ist es so schwer etwas so Logisches zu implementieren? Existiert politischer Willen in den Ländern?“ Daraufhin kam es zur Identifizierung einer Reihe von Faktoren mit unterschiedlicher Beteiligung und Einflussnahme in der Transportproblematik. Nennung der folgenden Hauptfaktoren:

- Exekutive: Wegen der Verzögerung bei der Implementierung von Gesetzen, die einen nachhaltigen Transport fördern und der Schwierigkeit die Kontinuität bei langfristigen Plänen zu gewährleisten.

- Legislative: Wegen der unzureichenden Kontrolle der Einhaltung gegebener Normen auf der einen Seite und auf der anderen Seite, wegen des Fehlens von Gesetzen die den Übergang zu einem nachhaltigen Transport beschleunigen und anregen, welcher der gesamten Bevölkerung dienen würde.

-Regionale Regierungen: Wegen der Schwierigkeit Lösungen zu finden, welche die banachbarten Rechtssysteme (Städte, Bundesländer, etc.) integrieren.

Es sollte erwähnt werden, dass die Korruption als eine große Hürde genannt wurde, welche in vielen Fällen transversal verläuft, die Prozesse unvorhersehbar werden lässt und die Finanzierung, die Ausschreibungen und generell die langfristigen Reformen erschwert.

Da allerdings das Hauptanliegen der Gesprächsrunde war das Event mit Lösungen und nicht nur mit Diagnosen zu beenden, wurden aus allen Vorschlägen und Diskussionen drei große Aktionsblöcke zusammengefasst, welche in der folgenden Reihenfolge die höchste Akzeptanz erhielten:

1)Rechtsetzung: Es wurde der Schluss gezogen, dass dies der wichtigste Faktor ist und an ihn die höchsten Erwartungen gehegt werden innerhalb eines mittelfristigen Zeitraums Realität zu werden. Diese Gesetzgebung beinhaltet den Erlass, das Monitoring der Implementierung und die ständige Kontrolle der Einhaltung. Des Weiteren eine Priorisierung der Fußgänger, eine Anpassung an der Realität sowie die Beobachtung der Bedürfnisse der Bürger (Beispiel: unnötige Fußgängerübergänge), Schaffung eines Konsens zwischen den konkurrierenden Meinungen und Findung von Übergangslösungen im Falle eines großen Konfliktpotenzials (partielle Umgestaltung von Straßen in Fußgängerzonen). Außerdem die Umgestaltung von Straßen und öffentlichen Räumen zu Orten der Begegnung mit Inklusion (Bevölkerung mit Behinderungen) und nicht nur für den Verkehr. Diese Gesetzgebung muss sich auf einen effizienten, transparenten und objektiven Informationsaustausch stützen, welcher auf Erwägungen fundiert in denen die Kosten-Nutzen-Analysen der Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und Politik verbunden werden (Gewinn an Stunden pro Mensch, Senkung von Unfällen, Verschmutzung und Stress in der Bevölkerung etc.)

2)Beobachtung: Wie bereits erwähnt wurde, wird konsistentes, transparentes und nachvollziehbares Reporting benötigt. Dafür werden Einrichtungen benötigt, die parallel zum Staat arbeiten (mobile Beobachtungsstellen), die Grundsätze von Unabhängigkeit und Objektivität wahren und so die Grundlage und die Berechtigung für legislative Reformen schaffen. Sie müssen auf der einen Seite über eine hohe Kapazität verfügen sich bei der Herausgabe von Ergebnissen und Untersuchungen an den Umständen zu orientieren (exaktes Timing, wenn im Parlament oder Senat debattiert wird) und auf der anderen Seite, mediatischen Einfluss auf die Bevölkerung aus üben. So kann erreicht werden, dass die Bewusstseinsbildung auf allen Ebenen Änderungen im Denken und Verhalten der Bürger bewirkt und der benötigte Druck entsteht, damit die Entscheidungsträger diese Themen in ihre Arbeitsagenden aufnehmen.

3)Schulungen: Abschließend wurde festgestellt, dass die Schulung von Entscheidungsträgern ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist, um die Ziele des nachhaltigen Transports zu erreichen. Es wurde dabei aufgezeigt, dass dies durch die Schaffung eines Raumes für den gegenseitigen Ideenaustausch mit Vertretern anderer Länder erreicht werden kann. Durch offene Diskussion und das Sammeln von Ideen, können Lösungen gefunden werden die anschließend von den Teilnehmern in den Positionen die sie in ihren Ländern innehaben repliziert werden können. Räume wie internationale Foren, Assoziationen mit regionalen „Thinktanks“ oder Gesprächskreisen und Workshops in kleinen Gruppen (allerdings mit hoher Repräsentativität) wie in Lima realisiert wurde, erhielten bei den Teilnehmern die höchste Akzeptanz.

Schließlich wurde festgestellt, dass die Ziele der nachhaltigen Entwicklung und die Beschlüsse der COP 21 (Verringerung der Treibhausgasemissionen um 80%), den Weg zeigen sollen, Politik und Aktionen in den Ländern zu führen. Damit die nachhaltige Mobilität als grundlegend für die Reduzierung von Armut und die Erhöhung der Gleichheit, in einem virtuosen Kreislauf der Entwicklung, angesehen wird und auf diese Weise, der „politische Willen“ in einen „kollektiven Willen“ überführt wird, der alle in den städtischen Projekten involviert, um die Gegenwart zu verbessern und das Wohlergehen der Regionen in der Zukunft zu sichern.

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Giovanni Burga

Giovanni Burga

Projektkoordinator

giovanni.burga@kas.de +51 934 346 675
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