Horst Langes gehört zu jenen Politikern, die die sogenannte „Ochsentour“ absolviert haben und sich von Jugend an für die CDU und dann auf den verschiedensten Ebenen engagiert haben. Langes trat bereits 1948 in die Junge Union ein, 1952 erfolgte der Eintritt in die CDU. Er studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und katholische Theologie in Mainz und München und war bis 1967 im Schuldienst des Landes Rheinland-Pfalz tätig.
Bereits im Alter von 33 Jahren übernahm er 1962 den Vorsitz des CDU-Kreisverbands Trier-Stadt und übte dieses Amt bis zum Jahr 1989 aus. 1967 zum ersten Mal als Abgeordneter in den Landtag von Rheinland-Pfalz gewählt, war er ab 1974 als Staatssekretär im Kultusministerium für den damaligen Landesminister Bernhard Vogel und für die Landesregierung von Ministerpräsident Helmut Kohl tätig.
Bei der ersten europäischen Direktwahl zog Horst Langes 1979 als Abgeordneter in das europäische Parlament ein. Während seiner 15 Jahre als Abgeordneter machte er sich u.a. als Mitglied des Haushalts- und Haushaltskontrollausschusses einen Namen als versierter Finanzpolitiker. Der „kompromisslose Europäer“, als den ihn sein Nachfolger Werner Langen einmal beschrieb, versuchte das Haushaltsrecht des Parlaments dahingehend zu nutzen, den Spielraum des Europäischen Parlaments stetig zu erweitern und so die demokratische Legitimierung der EWG/EG zu stärken.
Als Mitglied des Europäischen Parlaments setzte er sich zudem für eine Intensivierung der Beziehungen zu Lateinamerika, sowie für eine Stärkung der Menschenrechte in der Region, ein. Für seine Unterstützung der demokratischen Kräfte Chiles während der Pinochet-Diktatur wurde ihm 1991 der chilenische Orden Bernardo O’Higgins verliehen. Dieser reiht sich ein in eine lange Liste an Auszeichnungen, zu der u.a. auch das 1995 verliehene große Bundesverdienstkreuz mit Stern gehört.
Innerhalb der EVP-Fraktion leitete Horst Langes den Arbeitskreis Haushalt, Kontrolle und Landwirtschaft und nahm 1994 den stellvertretenden Vorsitz der Fraktion im Europäischen Parlament wahr.
Während und nach seiner aktiven Zeit als Europaabgeordneter setzte er sich in zahlreichen Verbänden und Stiftungen für die Förderung der internationalen Christlich-Demokratischen Zusammenarbeit und die Vertiefung der europäischen Integration ein. Der Konrad-Adenauer-Stiftung ist Horst Langes seit vielen Jahren durch seine Teilnahme am Krone/Ellwanger-Kreis verbunden.
Lebenslauf
- Geb.am 02.12.1928 in Koblenz
- 1943 Luftwaffenhelfer, zudem Mitglied der verbotenen katholischen Jugend in Koblenz
- 1948–1954 Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und kath. Theologie in Mainz und München
- 1948 Eintritt in die Junge Union
- 1952 Eintritt in die CDU
- 1960–1979 Mitglied im Stadtrat Trier
- 1962-1989 Vorsitz des CDU-Kreisverbands Trier-Stadt
- 1967–1979 Mitglied im Landtag Rheinland-Pfalz (Mandat ruhend ab 1974)
- 1974–1979 Staatssekretär im Kultusministerium Rheinland-Pfalz
- 1979-1994 Mitglied des Europäischen Parlaments, 1994 stellv. Vorsitzender der EVP-Fraktion