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Vortrag

Aus dem Tumult heraus: Ein neuer Mittlerer Osten?

Saudi Arabien und der Golf: Ein Haus aus Sand?

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Umwälzungen im Mittleren Osten führt die Konrad Adenauer Stiftung gemeinsam mit dem Global Policy Institute ein Forschungsprojekt durch.

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Details

"Saudi Arabia and the Gulf: A House Built on Sand?" ist das dritte Seminar des Projekts, das aus drei öffentlichen Seminaren und einem Experten-Workshop besteht mit dem Ziel, in einem Bericht Empfehlungen für politische Verantwortungsträger zusammenzufassen.

Das saudische Königshaus und weitere Monarchien am Golf, wie die al-Khalifa Familie in Bahrain, die al-Sabah Familie in Kuwait, die al-Said Dynastie in Oman, die al-Thani Dynastie in Katar sowie die Dynastien der Vereinigten Arabischen Emirate scheinen das Schicksal, das Ben Ali und Tunesien und Mubarak in Ägypten widerfahren ist, vermeiden zu wollen - zumindest momentan. Hohe Ölpreise und die kleinen Bevölkerungen (abgesehen von Saudi Arabien) werden es den Königshäusern und Dynastien in der nahen Zukunft ermöglichen, fortzufahren wie bisher und der Forderung nach tatsächlicher politischer und ökonomischer Veränderung auszuweichen, indem sie bestenfalls geringfügige Reformen zulassen. Da bisher nicht absehbar ist, ob die Diversifizierung der Volkswirtschaften, um die hohe Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor zu verringern, erfolgreich sein wird, so wird die Notwendigkeit von grundlegenden Reformen nur aufgeschoben, jedoch nicht abgewendet. Währenddessen tragen nicht-ökonomische Faktoren auch dazu bei, dass sich der Druck für Veränderungen intensiviert: in Bahrain fordert die Bevölkerung, die zum Großteil schiitischen Glaubens ist, ein größeres Mitspracherecht in der Regierung, die immer noch von der sunnitischen Königsfamilie dominiert wird. Und in Saudi Arabien, dem Land mit der größten Bevölkerung in den Golfstaaten und einem wachsenden Arbeitslosenproblem, ist die ruhelose und radikalisierte Jungend immer unzufriedener damit, wie ihr Regime mit dem Westen umgeht. Gleichzeitig steigt die Spannung zwischen einer rapide wachsenden, modernen und konsumierenden Jungend, einer ultra-konservativ, religiösen und politischen Elite sowie einer sprießenden radikal-islamistischen Randgruppierung. Diese Anspannungen könnten zu einer Zerreißprobe für die Gesellschaft werden.

Fragen, die in diesem Kontext adressiert werden sollen: Wird Saudi Arabien und anderen Golfstaaten das gleiche Schicksal widerfahren wie Ägypten und Tunesien oder werden die Regime ihre Länder weiterhin fest im Griff behalten? Sollte die EU es den USA überlassen sich mit den Golfstaaten zu befassen und stattdessen den Fokus ausschließlich auf Nordafrika und den Mittelmeerraum legen, wo Europas unmittelbarere Interessen liegen? Was wird die Zukunft in diesem Zusammenhang bereithalten? Diese und viele weitere Fragen werden im dritten Seminar des GPI/KAS Forschungsprojekts „Aus dem Tumult heraus: Ein neuer Mittlerer Osten?“ zur Diskussion stehen.

Über das Projekt: Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Aufstände im Mittleren Osten, organisieren das Global Policy Institute und die Konrad-Adenauer-Stiftung in London gemeinsam ein neues Forschungsprojekt. Das Forschungsprojekt versucht, die Schubkräfte der Veränderungen zu identifizieren, mögliche Szenarien für künftige Entwicklungen und deren möglichen Ausgang zu entwerfen sowie pragmatische Strategien für Europa vorzuschlagen, um auf die Herausforderungen und Möglichkeiten in einer Weise zu reagieren, welche Demokratie, ökonomische Entwicklung sowie nachhaltige Stabilität unterstützt und dadurch vor allem auch die Effektivität der europäischen Nachbarschaftspolitik verbessert.

Im Rahmen des Projekts, welches sich über sechs Monate erstreckt, sollen klare Leistungen erzielt sowie ein konsistenter Grad an Ergebnissen erreicht werden. Dies schließt öffentliche Veranstaltungen, einen Expertenworkshop, Meinungs-Leitartikel, Videokommentare, Veranstaltungsvideos, Grundsatzpapiere sowie einen Abschlussbericht mit ein.

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Veranstaltungsort

Mary Sumner House, 24 Tufton Street, London SW1P 3BR ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG

Referenten

  • Dr. Steffen Hertog
    • London School of Economics and Political Sciences
  • Dr. Guido Steinberg
    • German Institute for International and Security Affairs
Kontakt

Claudia Crawford

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