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Autorenworkshop für eine neue Studie zu Friedensprozessen

von Philipp Huchel

“Bewaffnete Konflikte und Friedensprozesse: Eine globale Fibel”

Am 9. und 10 Juli 2018 veranstaltete das National Institute of Advanced Studies (NIAS), das Stella Maris College und das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung einen Autorenworkshop für die im Jahr 2019 erscheinende Studie zu globalen bewaffneten Konflikten und Friedensprozessen. Die Studie knüpft mit einem neuen Ansatz an die frühere, von der KAS jährlich geförderte Studie zu Konflikten in Südasien an.

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Dr. Rosy Joseph, Direktorin des Stella Maris College, und Aarti Santhanam, Leiterin der Abteilung für internationale Studien am Stella Maris College, begrüßten die Teilnehmer des Workshops im Stella Maris College und hoben hervor, dass Frieden nicht nur als Abwesenheit von Konflikten definiert werden kann, sondern ein nachhaltiger Frieden nur dann erreicht werden kann, wenn eine Vielzahl von Bedingungen wie Gerechtigkeit erfüllt sind. Dr. Shailesh Nayak, Direktor des NIAS, betonte in seiner Rede, dass auch technischen Aspekte zur Förderung von Frieden mit in die Überlegungen für nachhaltige Friedenslösungen miteinbezogen werden sollten. Philipp Huchel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, wies auf den Fakt hin, dass die Welt mit einem Anstieg von Konflikten konfrontiert ist und, aufgrund der zunehmenden Unsicherheit infolge globaler Machtverschiebungen, dass deshalb die Suche nach nachhaltigen Friedenslösungen wichtig sei.

Prof. Suba D. Chandran, Dekan der School of Conflict and Security Studies am NIAS, erläuterte zunächst die Struktur der Vorträge und Beiträge für die im kommenden Jahr erscheinende Studie. Die Autoren sollten demnach zunächst bei ihrem Überblick über die bewaffneten Konflikte und Friedensbemühungen auf das Konfliktthema und die damit einhergehenden Herausforderungen, die Akteure sowie die Erfahrungen der Friedensprozesse und Probleme, die einer Friedenslösung entgegenstehen, eingehen.

Die erste Diskussion widmete sich zunächst zwei Konflikten innerhalb Indiens. Dr. Ashok Bhan ging auf die aktuellen Entwicklungen im Bundesstaat Jammu und Kaschmir ein, während sich Dr. Bibhu Prasad Routray auf Konflikte im Nordosten Indiens konzentrierte. Anschließend ging Dr. Sohan Sha in der zweiten Diskussionsrunde auf den Konflikt, Friedensprozesse und die aktuellen Entwicklungen in Nepal ein. Dr. N. Manoharan widmete sich dem Bürgerkrieg in Sri Lanka und den verschiedenen Anläufen, Frieden zu schaffen, ein. Auch die dritte Diskussion beschäftigte sich mit Konflikten und Friedensbemühungen in Südasien. Prof. Chandran erläuterte die bestehenden Konflikte innerhalb Pakistans, u.a. in Belutschistan. Harini Madhusudhan und Gayan Gowramma gingen hingegen auf den seit 2001 anhaltenden Konflikt sowie die vielfachen Friedensbemühungen in Afghanistan ein. Die vierte Diskussionsrunde fokussierte sich auf Konflikte und Friedensprozesse im Mittleren Osten, Europa und Lateinamerika. Lakshi V. Menon erläuterte in ihrem Vortrag den arabisch-israelischen Konflikt und seinen Hintergründen. Dr. G. Subramaniam hielt seinen Vortrag über den Nordirlandkonflikt und aktuelle Implikationen durch den Brexit. Divyabharathi E. ging auf den Friedensprozess sowie das Referendum zum Friedensabkommen mit der FARC in Kolumbien ein, während sich Apoorva Sudhakar mit den mannigfaltigen Konflikten Demokratische Republik Kongo auseinandersetzte. In der fünften Diskussionsrunde wurde sich keiner speziellen Region gewidmet, stattdessen setzt sich diese mit globalen und regionalen Rahmenbedingungen und Institutionen auseinander, die für Frieden sorgen sollen. Dr. Mallika Joseph fokussierte sich in ihrem Vortrag auf die globale Ebene und ging schwerpunktmäßig mit dem durch die UN geschaffenen Institutionen und Initiativen auseinander, die einen nachhaltigen Frieden schaffen sollen. Prof. Chandran ging auf regionale Rahmenbedingungen in Südasien ein, die notwendig sind, dass Frieden geschaffen wird. Er identifizierte 10 Probleme aus, u.a. die Abneigung gegenüber rechtlich bindenden Verträgen zugunsten von lediglich politischen Vereinbarungen oder auch das globale Interesse an den Entwicklungen in der Region. Als einen Wunsch äußerte er, dass die Nationen eine gemeinsame Idee entwickeln würde, welche die Nationen zusammenbringt, wie die EGKS in Europa im Nachgang des Zweiten Weltkriegs. In der letzten Diskussionsrunde präsentierte Dr. BibhuPrasad die vielfältigen Konflikte in Mayanmar, während sich Dr. M. Mayilvaganna sich dem Konflikt im Süden Thailands widmete. Samreen Wani fokussierte sich in ihrem Vortrag auf die Philippinen und Dr. Stanly John ging auf die Ursprünge des israelisch-palästinensischen Konflikts. Jeder Vortrag wurde von einem Experten kommentiert. Unter diesen war u.a. auch Dr. Christian Wagner, Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik.

Der Autorenworkshop für die im Jahr 2019 erscheinende Studie “Bewaffnete Konflikte und Friedensprozesse: Eine globale Fibel” ist Teil der von KAS und NIAS neu gestarteten International Peace Research Initiative (IPRI). Mit der International Peace Research Initiative (IPRI) wollen die KAS und NIAS eine Plattform schaffen für Forschungen zum Thema Frieden, Entwicklung von entsprechenden Politikempfehlungen sowie für die Netzwerkbildung und den Kapazitätsaufbau für Friedens- und Konfliktforscher.

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