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Veranstaltungsberichte

Einstellungen, Sorgen und Ambitionen von Indiens Jugend: Sich verändernde Muster

von Pankaj Madan, Mark Alexander Friedrich

Vorstellung der 3. CSDS-KAS Jugendstudie

Am 3. April 2017 stellten das Centre for the Study of Developing Societies (CSDS) und das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung die dritte Auflage der gemeinsamen Jugendstudie vor. Über 120 Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft und Medien waren während der Vorstellung anwesend. Der CSDS-KAS-Report präsentiert die Ergebnisse einer im April und May 2016 durchgeführten repräsentativen Umfrage unter jungen Indern (15-34 Jahre) und baut auf 2007 und 2013 veröffentlichten Studien auf.

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Eröffnet wurde die Vorstellung durch Grußworte von Professor Sanjay Kumar, Direktor des CSDS und Studienleiter, der den Teams von CSDS und KAS für die Arbeit an der Studie in 19 indischen Bundesstaaten dankte. Pankaj Madan, Programmkoordinator der KAS Indien, betonte die lange Geschichte der Zusammenarbeit von KAS und CSDS. Er veranschaulichte die unterschiedlichen demographischen Entwicklungen in Indien und weiten Teilen der Welt und wie wichtig ein Verständnis der eigenen Jugend sei, um diese Entwicklung in eine demographische Dividende für Indien zu verwandeln. In Erinnerung an den zu Jahresbeginn verstorbenen Leiter des Auslandsbüros Indien, widmete er die Jugendstudie Dr. Lars Peter Schmidt.

Im Anschluss an die Grußworte gab Shreyas Sardesai, CSDS, einen Überblick der Studie. Dabei zeigte er deren Prioritäten und wichtigste Erkenntnisse auf. Im Anschluss an die offizielle Veröffentlichung der Studie waren drei führende Experten für Angelegenheiten der indischen Jugend aufgefordert, die Studienergebnisse zu diskutiert. Mit Blick auf die Diskrepanz zwischen modernem Stilbewusstsein und konservativen Werten großer Teile der indischen Jugend stellte Neha Buch, CEO von Pravah, die Frage, inwiefern der Denkprozess der Jugend selbstgesteuert oder durch externem Druck geprägt sei. Sie argumentierte, dass es eine der wichtigsten Aufgaben für das indische Bildungssystem sei, die Jugend auf jene Veränderungen vorzubereiten, denen sich die Gesellschaft bereits jetzt ausgesetzt sieht und auch in Zukunft ausgesetzt sehen wird.

Surinder Jodhka, Professor an der Jawaharlal Nehru Universität (JNU), merkte an, dass die wissenschaftliche Datenlage zur indischen Gesellschaft, gemessen am Westen, schwach sei. Aus diesem Grund sei die Jugendstudie ein bedeutender Beitrag, welcher am besten "für Immer fortgesetzt werden" solle. Er wies darauf hin, dass die Studie an vielen Punkten zu zeigen scheine, dass die indische Jugend zutiefst konservativ sei, bei näherer Betrachtung der Zahlen aber eine Vielzahl an gesellschaftlichen Veränderungen beobachtbar seien. Aus seiner Sicht sei dies ein Beleg dafür, dass eine Betrachtung der indischen Gesellschaft alleine auf Grundlage eines linearen Narrativs des Fortschritts der Situation nicht ausreichend gerecht werde. Die Journalistin Neha Dixit diskutierte den Zusammenhang zwischen modernen Gesellschaftsphänomenen wie Massenmedien und Online-Shopping mit traditionellen Werten. Sie verwies darauf, dass es of "der Markt" sei, der traditionelle Werte neu verpacke und damit attraktiv für die Jugend mache.

Die Studie kann per E-Mail in Buchform angefragt werden.

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Kontakt

Dr. Thomas Kunze

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Regionalbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Zentralasien (komm.) und Beauftragter für die Russische Föderation

sekretariat.russland@kas.de

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