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Nordafrika und die Mittelmeerregion liegen seit Langem auf den Hauptrouten irregulärer Migranten, auf dem Weg von Süd nach Nord. In unserem bevorstehenden Workshop möchten wir diesen Routen folgen, wobei wir uns auf die afrikanische Seite konzentrieren: Die westliche Route von Marokko nach Spanien (inklusive Melilla und Ceuta), die mittlere Route von Libyen nach Italien und die östliche Route vom Horn von Afrika nach Israel und in die anderen Nahoststaaten.

Unser Anliegen ist es, eine komparative und interdisziplinäre Perspektive zu fördern und zu entdecken, wie die drei Hauptmigrationsrouten Nordafrika, Südeuropa und die Mittelmeerregion beeinflussen. Außerdem sind wir am größeren Kontext der Migrationsbewegung interessiert: dem kurz-, mittel-, und langfristigen Einfluss der Bewegung auf die demografischen, sozialen, politischen und kulturellen Gleichgewichte in den afrikanischen Herkunfts- und den europäischen Zielländern. Weiterhin werden wir uns mit den Lebensgeschichten, Erfahrungen und Entscheidungen der Migranten beschäftigen. Durch den Einblick in ihre Sichtweise, hoffen wir, die Begriffe "erzwungene Migration", "Flüchtling" und "Flüchtlingscamp" zu thematisieren. Ihre Bedeutungen sind keineswegs feststehend. Wir werden auch versuchen, die politischen Bedingungen zu verstehen, denen die Migranten ausgesetzt sind sowie deren Einfluss und Veränderung.