„Gemeinsam leben in Jerusalem“ - Auslandsbüro Israel
Veranstaltungsberichte
In seinem einleitenden Grußwort betonte Ministerpräsident Rüttgers die Wichtigkeit von Gesprächen zwischen Menschen verschiedener Religionen und Kulturen: „Dialog ist die Quelle für den Frieden und die Versöhnung.“ Er sei vor allem nach Jerusalem gekommen, um zu hören, wie Menschen vor Ort das Leben in Israel erfahren und was die
Bürger der Heiligen Stadt trotz aller Gegensätze verbindet.
Antworten lieferten zunächst drei Journalisten, die in Jerusalem arbeiten: Christoph Schult, Nahostkorrespondent des Spiegel, lieferte die Perspektive eines engagierten Beobachters, während Hanna Siniora, Herausgeber der Jerusalem Times, und David Witzthum, Chefredakteur des israelischen TV-Senders Channel 1, von ihren Erfahrungen als Palästinenser bzw. jüdischer Israeli in Jerusalem berichteten.
Deutlich wurde dabei, dass auch 40 Jahre nach dem Sechstagekrieg Teddy Kolleks Vision von einer vereinigten Stadt nicht verwirklicht ist – wobei offen blieb, ob dieses Ziel angesichts des Strebens der Palästinenser nach einem eigenen Staat überhaupt wünschenswert und realistisch ist.
An der lebhaften Diskussion beteiligten sich Jerusalemer Bürger aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, darunter Botschafter Yssachar Ben-Yaakov, Lea Tovias vom ADAM-Institut, Propst Dr. Uwe Gräbe, Pfarrer Michael Wohlrab, Gabriel Bach, ehemaliger Richter am israelischen Obersten Gerichtshof und stellvertretender Ankläger im Prozess gegen Adolf Eichmann, Hagai Snir-Agmon, Direktor des Jerusalem Intercultural Center, Dr. Shlomo Shpiro von der Bar-Ilan-Universität, Ari Rath, ehemaliger Chefredakteur der Jerusalem Post, und Ruth Cheshin, Präsidentin der Jerusalem Foundation. Zu den Gästen gehörte auch Dr. h.c. Johannes Gerster, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und ehemaliger langjähriger Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem.