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Veranstaltungsberichte

Abgeordnete des Sächsischen Landtages besuchen Partnerprojekt der KAS

MdL erleben Raketenalarm an Shaar Hanegev High School

Sechs Vertreter des Sächsischen Landtages haben am 28. April 2008 die Shaar Hanegev High School in der Nähe von Sderot besucht. Die Delegation bestand aus dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages, Dr. Fritz Hähle MdL, Kultusminister Steffen Flath MdL, der Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Andrea Dombois, der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages, Rita Henke MDL, dem ersten stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages, Heinz Lehmann MdL, und Kathrin Franke, Parlamentarischer Beraterin der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages.

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Begrüßt wurde die Delegation vom Vorsitzenden des Gemeinderates Shaar Hanegev, Alon Schuster, dem Direktor der Schule, Aharon Rothstein, der stellvertretenden Schuldirektorin, Zila Levi, und dem Regionalkoordinator des von der EU co-finanzierten Projektes „Utilizing Middle Eastern Civic Education as a Leverage for Peace“ – „Nutzung von Demokratieerziehung im Nahen Osten als Mittel zur Erreichung des Friedens“, welches von der Konrad-Adenauer-Stiftung und ihren Partnern durchgeführt wird.

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Besuch in der Shar Hanegev High School: Die Delegation des Sächsischen Landtags im Kreis von Schülern und Lehrern.

Nach einer gemeinsamen Besichtigung der Schule und der Klassenräume, die vor einem Jahr von einer Qassam-Rakete getroffen vor einem Jahr von einer Qassam-Rakete getroffen worden waren, traf sich die Delegation mit Vertretern der Schule zu einer kurzen Gesprächsrunde. Aharon Rothstein und Alon Schuster dankten der Delegation für ihren Besuch in einer Zeit, in der viele Israelis aufgrund der andauernden Bedrohung durch Qassam-Raketen auf einen Besuch der Region verzichten.

„Besonders jetzt, in diesen schwierigen Tagen, müssen wir uns auf unsere demokratischen Werte, welche die Werte des Staates Israels sind, konzentrieren“, sagte Alon Schuster. Und Aharon Rothstein ergänzte: „Wir müssen versuchen, das Leid der Menschen auf der anderen Seite des Grenzzaunes zu verstehen. Deshalb sind wir dankbar, dass Menschen in Deutschland und der EU uns mit dieser Art von Projekten unterstützen. Trotz aller Probleme müssen wir unseren Weg des konstanten Dialoges fortsetzen, um unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: eine bessere Zukunft, in der Menschen, die heute noch auf der anderen Seite des Grenzzaunes leben, unsere Nachbarn sein werden“.

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Angeregte Diskussion im Klassenzimmer: Erziehung zum Frieden wichtiger denn je.

Während des Gesprächs erlebte die Delegation einen Raketenalarm wegen Qassam-Beschusses in der Region. „Zewa Adom", auf Hebräisch „Farbe Rot“, tönte plötzlich eine Stimme aus Lautsprechern: Es ist das Zeichen für alle Lehrer und Schüler, sich sofort in die Bunkerräume der Schule, die blau markiert sind, zu begeben. Rund 20 Sekunden bleiben dann Zeit, sich vor dem Einschlag der aus dem Gazastreifen abgefeuerten Geschosse in Sicherheit zu bringen.

Nach dem Alarm, als die Delegation wieder in die Besucherräume zurückkehrte, sagte Steffen Flath, Sächsischer Kultusminister: „Jetzt, da wir persönlich erleben konnten, was es heißt, unter solchen Bedingungen zu leben, kann ich den Frieden in meinem eigenen Land noch höher schätzen. Wir können ihnen keine Ratschläge geben, wie man mit solchen Situationen umgehen kann, aber wir können sie unterstützen und wir wünschen ihnen eine friedvollere Zukunft.“

Die Delegation besuchte auch eine Schulklasse und sprach mit Schülern über ihre Erfahrungen. Als die Schüler gefragt wurden, was sie über die Palästinenser denken und ob diese ihrer Meinung nach Frieden wollten, meinte ein Schüler: „Ja, ich glaube, dass die meisten der palästinensischen Schüler, die im Gazastreifen leben, genauso wie wir den Frieden wollen. Ihre Hände sind aber gebunden.“

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KAS-Partner Prof. Gerald Steinberg erklärt die topographische und strategische Lage von Jerusalem und Umgebung.

Neben dem Besuch in der Shaar Hanegev High School führte die Delegation politische Gespräche, u. a. mit dem Minister für Einwanderung, Jaacov Edery, und mit Vertretern des Außenministeriums. Außerdem informierte sich die Delegation bei israelischen und deutschen Journalisten über die gegenwärtige Situation und traf den KAS-Partner Prof. Gerald Steinberg von der Bar-Ilan-Universität sowie den ehemaligen Botschafter Israels in Deutschland, Shimon Stein. Bei einem Besuch in Yad Vashem unterzeichnete der sächsische Bildungsminister einen Vertrag zur Zusammenarbeit im Bereich Holocaust-Erziehung, u. a. mit Austausch von Lehrern. Eine Stadtführung in Jerusalem rundete den Besuch der Delegation in Israel ab.

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In der Jerusalemer Altstadt: Rita Henke, Dr. Fritz Hähle, Heinz Lehmann, Andrea Dombois, Dr. Lars Hänsel (KAS) und Steffen Flath (von rechts) vor der Klagemauer.

Annika Lübke

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