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Veranstaltungsberichte

Forum: Nachhaltige Stadtentwicklung in Haifa

von Daliah Marhöfer

Vorstellung des städtischen Masterplans

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Israel und die Umweltorganisation „Society for the Protection of Nature in Israel“ (SPNI) luden am 26. Mai 2014 die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Haifa, Vertreter diverser Umweltorganisationen und zivilgesellschaftlicher Initiativen sowie Repräsentanten der Stadtverwaltung ein, um gemeinsam die Zukunft Haifas als nachhaltige Stadt zu erörtern. Dabei stand der städtische Masterplan im Mittelpunkt der Diskussion – ein Konzept zur Stadtplanung, das verschiedene stadtplanerische Strategien und Handlungsvorschläge aufzeigt.

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Gemeinsames Anliegen der KAS Israel und der „Society for the Protection of Nature in Israel“ ist es, die nachhaltige Stadtplanung in Israel zu fördern. Da die Zukunft der Städte durch den Klimawandel (u. a. durch Hitzebelastung und verändertes Niederschlagsverhalten) beeinflusst wird, sind die Städte aufgerufen, ihre Ressourcen effizient zu nutzen und Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln.

Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung, über den Masterplan der Stadt Haifa zu diskutieren. Zu Beginn der Veranstaltung betonte Ella Alexandrei, Managerin für städtische Aktivitäten bei SPNI Haifa, die Notwendigkeit, bei der Gestaltung des Masterplans ökologische Herausforderungen wie den Klimawandel zu berücksichtigen. Entscheidungen, die von der Stadtverwaltung heute getroffen werden, haben Konsequenzen für die Stadt, deren Infrastruktur und nicht zuletzt für die Lebensqualität der städtischen Bevölkerung. Es sei besonders wichtig, dass die Öffentlichkeit in den Planungsprozess integriert werde.

Stadtingenieur Ariel Waterman präsentierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Masterplan in der Form, in der er auch beim Nationalen Planungsausschuss eingereicht wurde. Ziel des Masterplans ist es, Haifa bis zum Jahr 2025 als drittgrößte Stadt in Israel zu erhalten und eine realistische städtebauliche Nutzung zu gewährleisten. Hierfür sollen Freiflächen bewahrt, Strände frei zugänglich gemacht und das öffentliche Verkehrssystem sowie das (Ab-)Wassersystem verbessert werden. Darüber hinaus sollen weitere Industrielandschaften entwickelt und Raffinerien in weniger dicht besiedelte Gebiete umgesiedelt werden.

Idan Philipp, Stadtplaner bei SPNI, stellte die Einwände der Umweltorganisation SPNI bezüglich des eingereichten Masterplans vor. Er kritisierte zunächst, dass die Bürgerinnen und Bürger lediglich drei Monate Zeit haben, um den Masterplan zu verstehen und ihre Bedenken beim Planungsausschuss vorzutragen. Diese Frist schränke die Partizipation der Öffentlichkeit ein und schade dem Stadtentwicklungsprozess. Darüber hinaus beanstandete er, dass der Masterplan keine Vision habe und die Themen „Städtische Naturschutzgebiete“, „Freie Flächen“ sowie „Landschaftspflege“ nicht ausreichend berücksichtige. Ferner sei der Plan für das öffentliche Verkehrssystem ohne Berücksichtigung der vorhandenen Grünflächen entworfen worden.

Um den Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem weiteren Verständnis des Masterplans zu verhelfen, gab es in einem zweiten Teil der Veranstaltung ein sogenanntes „Marktplatz“-Format, in dessen Rahmen verschiedene Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen den Masterplan näher erläuterten und ihre Einwände vorstellten.

Das Forum „Nachhaltige Stadtentwicklung in Haifa“ stieß bei den zahlreichen Bürgerinnen und Bürger, Vertretern von Umweltorganisationen und zivilgesellschaftlichen Initiativen auf großes Interesse. Die Veranstaltung leistete einen wichtigen Beitrag zur Schärfung des öffentlichen Bewusstseins für die Folgen des Klimawandels und die daraus resultierende Notwendigkeit einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Es gelang im Rahmen des Forums, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Masterplan näher zu bringen und deren Partizipationsmöglichkeiten im Planungsprozess aufzuzeigen.

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Ella Alexandrei, Managerin für städtische Aktivitäten bei SPNI Haifa, betonte die Notwendigkeit, bei der Gestaltung des Masterplans ökologische Herausforderungen wie den Klimawandel zu berücksichtigen. KAS Israel

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