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Veranstaltungsberichte

IPCRI STAT: "September and Its Economic Consequences"

Die ökonomische Arbeitsgruppe des „Strategic Thinking and Analysis Team“ (STAT) diskutierte am Mittwoch, 25. Mai, wirtschaftliche Kooperationen zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten. Das Treffen israelischer und palästinischer Vertreter aus Wirtschaft und Medien wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung Jerusalem zusammen mit dem Israel/Palestine Center for Research and Information (IPCRI) veranstaltet.

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Bei ihrem Treffen setzte sich die Arbeitsgruppe mit möglichen wirtschaftlichen Veränderungen auseinander, die aus dem geplanten UN-Antragsverfahren im September, der Aussöhnung der palästinensischen Parteien Hamas und Fatah und aus einem Friedensabkommen zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten resultieren könnten. Man diskutierte die Europäische Union und die Vereinigten Staaten als Wirtschaftspartner, warf allerdings auch den zukünftigen Blick nach Osten, auf Jordanien und Saudi Arabien.

Die Teilnehmer analysierten die wirtschaftlichen Voraussetzungen und zukünftigen Entwicklungen im Westjordanland und im Gazastreifen getrennt voneinander. Auch wenn die Wirtschaft der Westbank zum größten Teil von Israel abhänge, stecke in den Wasservorkommen im Jordantal und der Landwirtschaft ein beträchtliches Potential. Im Gazastreifen könnte die Wirtschaft signifikant wachsen, wenn die Grenze zu Ägypten für Exportgüter geöffnet werde. Dies sichere die Unabhängigkeit von privaten Spendengeldern aus dem Ausland, die derzeit die wirtschaftliche Aktivität im Gazastreifen kontrollieren. Illegaler Handel durch die von Hamas kontrollierten Tunnel verliere damit zunehmend an Bedeutung. Die Konferenzteilnehmer gehen ebenfalls davon aus, dass eine Wiedereingliederung des Bankensektors an Israel mehr private Investoren anlocke.

Die Wirtschaftsvertreter sind sich über den politischen Kurs der israelischen Regierung und der palästinensischen Vertretung derzeit noch unklar. Aussagen über die wirtschaftliche Entwicklung beruhen daher nur auf Spekulationen. Wie werden der Gazastreifen und das Westjordanland in Zukunft verwaltet werden? Wie werden die Völkergemeinschaft, Israel und die Privatwirtschaft auf den UN-Antrag reagieren? Wird die wirtschaftliche Entwicklung ihren positiven Trend der vergangenen Jahre fortsetzen?

Die letzte Diskussionsrunde widmete sich der Frage, welche wirtschaftliche Situation man sich für Israel und der palästinensischen Gebiete vorstellen könnte.

Die Gespräche beinhalteten die Errichtung einer Zollunion und den Ausbau eines Binnenmarktes in Israel und den palästinensischen Gebieten, um die wirtschaftliche Integration in die Märkte Europas und des Nahen Ostens zu verbessern. Die israelischen und palästinensischen Wirtschaftsvertreter betonten abschließend, dass sich eine stabile wirtschaftliche Zusammenarbeit nur mit rechtlichen Vereinbarungen und dauerhaft anerkannten Grenzen herausbilden könne.

Carolin Leist

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