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Veranstaltungsberichte

Israelischer Schriftsteller David Grossman appelliert: „Be active please!”

von Katja Tsafrir, Dr. Lars Hänsel
Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung Israel traf am 1. Februar 2010 der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, den israelischen Schriftsteller David Grossman im Konrad-Adenauer-Konferenzzentrum.

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David Grossman ist politisch sehr engagiert und setzt sich immer wieder für Frieden ein. Auch während des Libanonkrieges hielt er eine öffentliche Ansprache während der alljährlichen Rabin-Gedenkfeier und appellierte an den damaligen Premierminister Olmert, den zweiten Libanonkrieg zu beenden. Tragischerweise fiel Grossmans 19-jähriger Sohn zwei Tage vor Beendigung des Krieges.

Neben einem Buch mit Widmung brachte Grossman eine persönliche Botschaft mit zu dem Gespräch. Er appellierte an Deutschlands moralische Verpflichtung und bat darum, dass die Deutschen aus diesem Grund eine aktivere und tragende Rolle in Nahost übernehmen sollten. Damit würde Deutschland dem Sicherheitsbedürfnis der Israelis am besten gerecht, welches für die Israelis aufgrund der Geschichte an erster Stelle stehe. Die Deutschen hielten im Nahen Osten eine ganz besondere Position inne: Sie besäßen sowohl das Vertrauen der Israelis als auch der Palästinenser. Dieses Privileg könne Deutschland richtungsweisend nutzen.

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Ruprecht Polenz (r.) im Gespräch mit David Grossman

Ruprecht Polenz und David Grossman tauschten sich über die einzelnen Probleme im Nahostkonflikt, mögliche Lösungen und Hindernisse aus. Herr Polenz wies auf die Wichtigkeit eines symbolischen Ereignisses hin, welches die Stimmung im Lande umkehren könne. Wie damals der Besuch Saddats in der israelischen Knesset letztendlich zum Friedensvertrag im Ägypten führte, wäre ein einschneidendes Ereignis notwendig, um wieder Optimismus und Friedenswillen zu stärken. Sehr besorgt sei er wegen der sich verschlechternden Beziehungen zwischen Israel und der Türkei.

Im Hinblick auf die deutsch-israelischen Beziehungen waren sich beide einig, dass Zusammenarbeit nicht nur an der politischen Spitze wichtig sei, sondern auch an den „Grassroots”, wie etwa Begegnungen von Experten aus entsprechenden Berufzweigen oder Städtepartnerschaften. Ganz in diesem Sinne verabredeten sich Herr Grossman und Herr Polenz, dieses Gespräch bei nächster Gelegenheit fortzuführen.

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