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Veranstaltungsberichte

KAS Israel auf dem ökumenischen Kirchentag in Jerusalem

Referat von Dr. Lars Hänsel

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Am 8. und 9. Juni 2007 fand parallel zum evangelischen Kirchentag in Köln an der Jerusalemer Erlöserkirche und der Dormitio-Abtei der ökumenische Kirchentag Jerusalem unter dem Motto: "Lebendig und kräftig und schärfer (Hebr. 4,12a)" statt. Auf dem Programm standen Gottesdienste, Bibelarbeiten, eine Filmvorführung, gemeinsamer Gesang und Gebet. Eingeladen waren evangelische und katholische Christen im Heiligen Land. Der Einladung waren sowohl Gemeindemitglieder an der Erlöserkirchgemeinde und Brüder der Dormitio-Abtei, als auch Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen, Botschaftsangehörige und Mitarbeiter von christlichen sozialen Einrichtungen gefolgt - aus Israel, wie auch aus den palästinensischen Autonomiegebieten.

Das Hauptreferat des Kirchentages hielt Dr. Lars Hänsel (KAS) zum Thema: "Lebendig, kräftig und scharf genug? Christlicher Glaube als Orientierung in der modernen Gesellschaft".

Im Vordergrund standen in diesem Referat Überlegungen zur Rolle von christlichem Zeugnis und Kirche in einer modernen Demokratie, insbesondere in Deutschland. Einem Rückzug der Religion aus dem öffentlichen Leben - der nicht zuletzt aus der Säkularisierung und Trennung von Kirche und Staat resultiere - stehe aber ein neues Interesse an Religion gegenüber - so Hänsel. Viele aktuelle Fragen in Politik und Gesellschaft könnten nicht ohne Bezug auf Werte und letztlich nicht ohne Bezug auf Religion beantwortet werden: Dies beträfe etwa existentielle Fragen am Anfang und Ende des Lebens (Biotechnologie, Gentechnik, Präimplantationsdiagnostik etc., wie auch Umgang mit Sterbenden und Todkranken). Aber nicht nur wo Sinn-Fragen an die Kirchen herangetragen werden, auch in anderen Bereichen sei christliches Zeugnis aktiv gefragt, etwa wenn die Würde des Menschen auf dem Spiel stehe (z. B. bei Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, nicht zuletzt im Umgang mit Entwicklungsländern und bei Armutsbekämpfung) oder die Zukunft der Schöpfung gefährdet sei (Klimawandel, Umgang mit natürlichen Resourcen). Dabei könne es keine "christliche Politik" geben, sondern nur eine von Christen gemachte und beeinflusste Politik. Die Bibel sei kein Politikprogramm, gebe aber grundlegende Orientierung - insbesondere durch das darin zu findende Menschenbild. Dieses Menschenbild könne auch heute Grundlage und Orientierung für Politik und Gesellschaft sein.

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