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Veranstaltungsberichte

Klimawandel und CSR

von Daliah Marhöfer

Der Beitrag der Wirtschaft zur Anpassung an den Klimawandel

Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, das massive Konsequenzen sowohl für das Ökosystem und das menschliche Leben als auch für die Wirtschaft mit sich bringt. Im Rahmen des Symposiums „CSR und Klimawandel“, das die Konrad-Adenauer-Stiftung Israel am 16. Juli 2014 gemeinsam mit dem College for Law and Business (CLB) veranstaltete, standen die verschiedenen freiwilligen und obligatorischen Maßnahmen von Unternehmen zur Minderung des Klimawandels im Mittelpunkt.

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Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, das massive Konsequenzen sowohl für das Ökosystem und das menschliche Leben als auch für die Wirtschaft mit sich bringt. Im Rahmen des Symposiums „CSR und Klimawandel“, das die Konrad-Adenauer-Stiftung Israel am 16. Juli 2014 gemeinsam mit dem College for Law and Business (CLB) veranstaltete, standen die verschiedenen freiwilligen und obligatorischen Maßnahmen von Unternehmen zur Minderung des Klimawandels im Mittelpunkt.

Deutsche und israelische Experten erörterten gemeinsam die Rolle von Unternehmen, die sich in einem „Vakuum“ zwischen steigenden Erwartungen der Öffentlichkeit und gleichzeitig dem Fehlen einer internationalen Klimaordnung wiederfinden. Die Frage der sozialen Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility, CSR) wurde dabei aus Perspektive der Politik, Wissenschaft als auch Wirtschaft beleuchtet.

Im Rahmen der Eröffnungssitzung referierten Franziska Fabritius, Referentin der Konrad-Adenauer-Stiftung für Umwelt-, Klima- und Energiepolitik, und Dr. Gil Proactor vom hiesigen Ministerium für Umweltschutz, über die Klimapolitik in Deutschland und Israel und setzten diese in den Gesamtkontext der weltweiten Ordnungspolitik im Bereich Klimawandel. Frau Fabritius verwies darauf, dass bis zum Jahr 2020 achtzehn Prozent der gesamten Energieversorgung in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen soll. Momentan werde an einem neuen Aktionsplan für 2030 gearbeitet, der als Diskussionsgrundlage für weitere internationale Abkommen, z.B. innerhalb der Europäischen Union, dienen soll. Dr. Proactor gab Einblick in die nationalen Klimaziele Israels für das Jahr 2020: Zehn Prozent der Elektrizität sollen bis dahin aus erneuerbaren Energien gewonnen, der Stromverbrauch sowie die Treibhausgas-Emissionen sollen um 20 Prozent reduziert werden.

Im Rahmen der zweiten Diskussionsrunde erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ob Unternehmen freiwillige oder obligatorische Maßnahmen ergreifen sollten, um einerseits die Anpassung an den Klimawandel zu fördern und andererseits eine weitere Erderwärmung zu vermeiden. Zimu Yang, Student am Institut für CSR (CLB), veranschaulichte am Beispiel der Volksrepublik China und den Vereinigten Staaten von Amerika – den zwei größten Wirtschaftsmächten und zugleich größten Treibhausgas-Emittenten der Welt-, dass das politische System wie auch die jeweilige nationale Klimapolitik Einfluss auf das Handeln des Wirtschaftssektors im Bereich Klimawandel hätten. Yuval Neumann, ebenfalls Student am Institut für CSR, präsentierte dem Plenum seine Forschungsergebnisse zur freiwilligen Berichterstattung von israelischen Unternehmen im Bezug auf Klimawandel. Er unterschied hierbei zwischen freiwilligen Berichten im Rahmen des nationalen Programms zur Treibhausgas-Registrierung und freiwilligen CSR-Berichten.

Er zeigte auf, dass die Anzahl der Unternehmen, die diese freiwilligen Berichtsformen wählen, zwar gering, jedoch in den vergangenen Jahren gestiegen sei. So beteiligten sich im Jahr 2012 insgesamt 42 Unternehmen am nationalen Programm zur Treibhaus-Registrierung, 20 Unternehmen veröffentlichten CSR-Berichte. Auch Lior Shmueli, CEO von EcoFinance, verwies auf eine Entwicklung im CSR-Berichtswesen in Israel. Die Unternehmen seien sich ihrer Verantwortung bewusst und nutzten die freiwillige Berichterstattung auch zu PR-Zwecken, um beispielsweise ihr Image in der Öffentlichkeit zu steigern.

Naor Yerushalmi, Direktor der Umweltorganisation Life & Environment, erläuterte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die zivilgesellschaftliche Perspektive in Bezug auf die CSR-Berichterstattung von Unternehmen. Er betonte die Notwendigkeit, mehr Unternehmen dazu zu bewegen, in Form von Berichten Rechenschaft über ihr Handeln, das Auswirkungen auf die Umwelt hat, abzulegen. Zudem müsse ein aktiver Dialog zwischen dem Wirtschaftssektor, der Öffentlichkeit, zivilgesellschaftlichen Initiativen und NGOs gefördert werden. Nur gemeinsam könne eine bessere Zukunft für Umwelt und Mensch geschaffen werden.

Im Fokus der Abschlusssitzung stand die Frage, wie Unternehmen in Deutschland und Israel mit dem öffentlichen Druck einerseits und den fehlenden klimapolitischen Regulierungen auf globaler Ebene andererseits umgehen. Hierfür gaben Andreas Renner, Leiter der Repräsentanzen Berlin und Brüssel der EnBW, Alon Gendelmann, Programmleiter für Umweltfragen bei HP Indigo, sowie Dr. Noam Gressel, CEO von Assif Strategies, Einblick in die unterschiedlichen Aktivitäten von Unternehmen im Bereich Klimawandel und CSR. Renner legte dar, welchen Herausforderungen Energieunternehmen in Zeiten sich ständig ändernder klimapolitischer Vorgaben gegenüberstehen. So wurde beispielsweise das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG), der rechtliche Rahmen für die Energiewende, in den Jahren 2004, 2009, 2012 und 2014 reformiert. Gressel betonte, dass CSR als Kernelement in der Unternehmensstrategie verankert werden müsse. Nur so könne garantiert werden, dass Unternehmen – unabhängig von Wirtschaftslage und Budget - langfristig sozial verantwortlich handeln.

Am Symposium „CSR und Klimawandel“ nahmen zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft teil. Die unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen zu lebhaften Diskussionen auf hohem Niveau bei. Die Veranstaltung ist als wichtiger Baustein für den zukünftigen Dialog zwischen Unternehmen, politischen Entscheidungsträgern und Öffentlichkeit in Bezug auf den Klimawandel und CSR zu bewerten.

Autoren: Friederike Lange und Daliah Marhöfer

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