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Positionen zu Europa. 60 Jahre Römische Verträge

Stimmen von außen: Die Perzeption Europas aus der Sicht Asiens und den Vereinigten Staaten

Amerika hat Europa wieder auf dem Radar und erwarte sich mehr von der EU als bisher, so die Einschätzung von Frances Gale Burwell, Distinguished Fellow des Atlantic Council im Rahmen der Reihe „Positionen zu Europa. 60 Jahre Römische Verträge: Stimmen von außen“. Die Perzeption Europas in Asien und Amerika stand im Mittelpunkt der Diskussion, zu der die Konrad-Adenauer-Stiftung in Italien gemeinsam mit dem „Centre for European Studies“ in Rom eingeladen hatte.

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Amerika hat Europa wieder auf dem Radar und erwarte sich mehr von der EU als bisher, so die Einschätzung von Frances Gale Burwell, Distinguished Fellow des Atlantic Council im Rahmen der Reihe „Positionen zu Europa. 60 Jahre Römische Verträge: Stimmen von außen“. Die Perzeption Europas in Asien und Amerika stand im Mittelpunkt der Diskussion, zu der die Konrad-Adenauer-Stiftung in Italien gemeinsam mit dem „Centre for European Studies“ in Rom eingeladen hatte. Neben Dr. Burwell waren Dr. Yeo Lay Hwee, Leiterin des Zentrums der Europäischen Union in Singapur und Dr. Silvia Francesco, Leiterin des „European Council“ in Rom zu Gast. Dr. Lärs Hänsel, Leiter des Teams Europa/ Nordamerika moderierte die Diskussion.

Wir brauchen Europa als starken Partner, so Burwell. Vor 2009 habe man sich in den Vereinigten Staaten keine Sorgen um die EU gemacht. Dies habe sich durch die Finanzkrise, die Migrationskrise, die Krise in der Ukraine, durch Brexit und die Terroranschläge geändert, so Burwell.

Dr. Yeo Lay Hwee, Leiterin des Zentrums der Europäischen Union in Singapur, wies darauf hin, dass eine „asiatische Perzeption“ Europas aufgrund der Unterschiedlichkeit des asiatischen Kulturraums unmöglich sei. Allerdings könne sie beobachten, dass man allgemein sehr wenig über die EU wisse. Für junge Asiaten sei die EU oftmals nicht mehr als ein interessantes Reiseziel. Allerdings wisse man nicht viel über die Geschichte oder die Werte, die dahinter stünden. Wie in Amerika sei auch in Asien das Ansehen der EU in den letzten Jahren dramatisch gesunken. „Rufe gegen Migranten und vor allem gegen Muslime haben dem Image der EU in Asien sehr geschadet“, so Dr. Yeo. An einen positiven Einfluss der EU auf internationaler Ebene glaubten im Jahr 2014 laut einer Umfrage nur noch 40% der befragten Asiaten, so Dr. Yeo. Im Jahr 2006 waren es noch 57%. Von Europa erwarte man in erster Linie eine eigene außenpolitische Strategie: „Ich habe den Eindruck, dass sich die EU beim Thema Außenpolitik sehr eng an die Vereinigten Staaten bindet und sie dadurch niemals eine eigen außenpolitische Vision entwickeln werden“, so Dr. Yeo.

Nach Einschätzung von Dr. Silvia Francescon , Leiterin des „European Council“ in Rom, hat die Art, wie andere Europa wahrnehmen viel damit zu tun, wie sich Europa selbst wahrnimmt: „Viele Europäer tun sich schwer damit zu definieren, wer sie sind und wie sie miteinander arbeiten möchten“, so Francescon. Diese Krise müsse für Europa zu einer Chance werden, um wichtige Knackpunkte zu klären und dann gestärkt aus der Krise hervor zu gehen, so Francescon.

Mit der Reihe „ Positionen zu Europa – 60 Jahre Römische Verträge“ will die Konrad-Adenauer-Stiftung einen offenen, kritischen und vorausschauenden Dialog über die Fortentwicklung der europäischen Idee und die Zukunft der Europäischen Union anstoßen. Den Auftakt machte Joseph Daul, der die Stimme der Europäischen Volkspartei und die christdemokratischen Impulse für das vereinte Europa darlegte. Gunther Krichbaum, Vorsitzender des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union im Deutschen Bundestag blickte auf unsere Nachbarn im Westlichen Balkan und erläuterte die Schwierigkeiten aber auch die Perspektiven, die ihren Weg in die Europäische Union kennzeichnen. Der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, diskutierte u.a. mit der Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, die fundamentale Rolle der nationalen Parlamente im Europäischen Integrationsprozess. In Palermo diskutierten wir mit jungen Menschen ihre Zukunftsvision der Europäischen Union. Im Herbst widmen wir uns den „jungen EU-Mitgliedsstaaten“ und blicken mit Vertretern aus mittel- und osteuropäischen Mitgliedsländern auf die zu leistenden Herausforderungen der Europäischen Union.

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Kontakt

Caroline Kanter

Portrait von Caroline Kanter

Stellv. Leiterin der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit

caroline.kanter@kas.de + 30 26996-3527 + 30 26996-3557
Vortrag
23. Mai 2017
Centro Studi Americani
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