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月刊丸/アフロ
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Japan und die ASEAN

Wandel der Partnerschaft und Herausforderungen

von Mie OBA

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Die Beziehungen zwischen dem modernen Japan und Südostasien gehen auf das 19. Jahrhundert zurück, als japanische Privatpersonen als Arbeitskräfte in letzteres Gebiet auswanderten. Nach insgesamt zwei Booms der „Südexpansion“ im Privatsektor vor dem Zweiten Weltkrieg und dem japanischen Imperialismus während des Krieges nahm Japan im Anschluss an den Krieg die diplomatischen Beziehungen zu allen  südostasiatischen Ländern auf, die inzwischen ihre Unabhängigkeit erlangt hatten, um mithilfe von Reparationen, Entschädigungen und wirtschaftlichen Kooperationen neue Beziehungen aufzubauen. In der späteren japanischen Südostasien-Politik erhoffte man sich von dieser Region, dass sie als Rohstofflieferant und Absatzmarkt für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung Japans dienen würde. Die „Trinität“ aus Handel, Investitionen und Unterstützung verschaffte Japan eine bedeutende wirtschaftliche Präsenz in Südostasien und entsprechenden politischen Einfluss in der Region.

 

Diese vertikalen Beziehungen zu Japan veränderten sich jedoch allmählich, als die südostasiatischen Länder den Verband Südostasiatischer Nationen (engl. Association of Southeast Asian Nations, kurz ASEAN) gründeten und eine Absicherungsdiplomatie gegenüber den wichtigsten Ländern außerhalb der Region entwickelten, während die ASEAN sukzessive ausgebaut wurde. Für die südostasiatischen Länder dient die ASEAN nicht nur als Rahmen zur Stabilisierung der gegenseitigen Beziehungen zwischen ihren Mitgliedstaaten und zur Sicherung der eigenen Interessen gegenüber den Ländern außerhalb der Region – darunter auch Japan – sondern in gewissem Umfang auch der  Einflussnahme auf die Gestaltung eines regionalen Ordnungssystems. In diesem Zusammenhang legte Japan über bilaterale Beziehungen mit den südostasiatischen Staaten hinausgehend seit Mitte der 1970er Jahre den Grundstein für eine „ASEAN-Diplomatie“, indem es  Partnerschaften mit den Ländern dieser Region aufbaute.

 

Dieser Beitrag konzentriert sich hauptsächlich auf diese japanische ASEAN-Diplomatie. Er soll aufzeigen, wie sich die Art der Beziehungen und der Zusammenarbeit Japans mit der ASEAN und den südostasiatischen Ländern im Laufe der Zeit verändert hat und welche Faktoren zu ebendiesen Veränderungen geführt haben. Anschließend werden die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Partnerschaft zwischen Japan und der ASEAN erörtert.
 



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Die in diesem Bericht geäußerten Ansichten sind ausschließlich die der Autoren und spiegeln nicht die Ansichten der Konrad-Adenauer-Stiftung oder ihrer Beschäftigten wider.

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