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Veranstaltungsberichte

Zivilgesellschaftliche Bildung - Ein Instrument für Wandel und gesellschaftlichen Zusammenhalt

By Pauline Augsten

Am Samstag, den 27. November und Sonntag, den 28. November 2021 veranstaltete das Jordanien Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit seinem Partner, dem Jordanian Centre for Civic Education (JCCE), eine zweitägige Konferenz zum Thema "Preventing Radicalization Through Education - A Regional Perspective". An den Podien nahmen neben jordanischen politische Analysten, Pädagogen, Regierungsbeamte, Akademikern und religiöse Persönlichkeiten drei Gäste aus Tunesien, Ägypten und Palästina Teil.

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Die Konferenz fand unter der Schirmherrschaft des jordanischen Ministers für politische und parlamentarische Angelegenheiten Musa Al-Ma’aytah statt, der in seinem Grußwort die Rolle von Pluralismus und Dialog zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in der jordanischen Gesellschaft betonte. Vor allem für die Etablierung parteipolitischer Arbeit und pluralistischen Strukturen sei es bedeutend, eine staatsbürgerliche Kultur zu entwickeln, die zu einer Konsolidierung von Dialog und Inklusion von Frauen und Jugendlichen auf der Basis von entsprechender Gesetzgebung beiträgt. Edmund Ratka, Leiter des KAS-Büros Jordanien, bekräftigte, dass politische Bildung Grundlage für demokratische Prozesse sei. 

Im Rahmen der verschiedenen Gesprächsrunden diskutierten Experten, Lehrer und Jugendliche aus Jordanien und anderen arabischen Ländern, auf welche Weise politische und zivilgesellschaftliche Bildung die jordanische Gesellschaft stärken kann. Den Teilnehmern zu Folge stellt politische Bildungsarbeit einen essentiellen Schritt in Richtung Modernisierung des Landes dar, indem sie Bürger auf die Zukunft vorbereitet und zur Förderung von Toleranz und Vielfalt beiträgt.

In Zusammenhang damit wurde neben dem Zusammenspiel verschiedener gesellschaftlicher Akteure die Bedeutung des politischen Willens unterstrichen. So sollte die Politik zum Ziel haben, inklusives bürgerschaftliches Engagement zu fördern, bei dem Frauen und Jugendliche gleichermaßen zu politischen Reformen beitragen. Außerdem müsse die Politik nachhaltige Schritte gehen, um freies Denken und Erkenntnisgewinn zu fördern. Hier spielten laut den Teilnehmern die Lehrerinnen und Lehrer und deren Förderung eine Schlüsselrolle.

Um die jordanische Gesellschaft umfassend zu verstehen, ist ebenfalls der Blick auf Identität und Religion notwendig. Besonders die gesellschaftliche Heterogenität und tief verwurzelte Stammesstrukturen haben Auswirkungen auf die politische Landschaft des Landes. Politische Bildung könne dabei helfen, bürgerliche Strukturen zu etablieren und die Parteienlandschaft zu verbessern, waren sich die Teilnehmer einig. Darüber hinaus nimmt die Religion eine maßgebliche Rolle in der jordanischen Gesellschaft ein. Entsprechend der Podiumsteilnehmer soll diese Bürgerinnen und Bürgern ermutigen, aufeinander zuzugehen und gemeinsam für Frieden einzutreten.

Abschließend wurde die Partizipation von Frauen im öffentlichen Leben thematisiert. Besonders die sich aus Tradition und Religion ergebenden Vorurteile und verfestigten Geschlechterrollen erschwerten es Frauen, zum Beispiel in der jordanischen Politik Fuß zu fassen. Als Folge von gezielter Unterstützung von Frauen und eine wachsende Sensibilisierung der Bevölkerung für Geschlechterungleichheiten könnten langfristig Veränderungen eintreten.

 

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