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Veranstaltungsberichte

Zusammenarbeit kambodschanischer Journalisten gestärkt

Kambodschanischer Journalistenverband will gemeinsame Interessenvertretung schaffen

Die Zusammenarbeit kambodschanischer Journalisten konnte durch ein Seminar über die Vorteile von Journalistenverbänden, Journalistengewerkschaften und Presseräten entscheidend gestärkt werden. Als Gastrednerin rief die Geschäftsführerin des Bayerischen Journalisten-Verbandes, Frau Frauke Ancker, die teilnehmenden Journalisten dazu auf, eine gemeinsame Interessenvertretung zu schaffen, um so ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken.

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Den Journalisten in Kambodscha fehlt bislang eine einheitliche Interessenvertretung. So existieren derzeit 15 Journalistenverbände, wobei lediglich 500 hauptberufliche Journalisten in Kambodscha tätig sind. Eine stärkere Positionierung der Journalisten in Kabodscha ist dringend notwendig, denn die Idee der Pressefreiheit und ist noch jung und schlecht in Politik und Gesellschaft verankert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde Kambodscha von verschiedenen autoritären Regimes beherrscht, die alle die Pressefreiheit unterdrückten. Erst in der demokratischen Verfassung von 1993 wurde die Presse- und Meinungsfreiheit garantiert. Dennoch sehen sich Medienvertreter immer wieder mit Einschüchterungen und Drohungen konfrontiert, die sie in der Ausübung ihrer Tätigkeit einschränken. Die Medienlandschaft wird weitgehend von der regierenden Kambodschanischen Volkspartei (CPP) dominiert.

Aber nicht nur politische Einflussnahme verhindert eine unabhängige und kritische Berichterstattung in Kambodscha. Auch geringe Journalistengehälter, die die Abhängigkeit der Journalisten von Arbeitgebern und Korruptionszahlungen vergrößern, mangelnde wirtschaftliche Tragfähigkeit der Medien und unzureichende Ausbildung und Professionalität der Journalisten sind Teile des Problems. Um die journalistische Qualität zu verbessern, unterstützt KAS Kambodscha nicht nur den CCJ, der mit Hilfe der KAS 2000 gegründet wurde. Sie initiierte auch 2001 den Aufbau der Medienfakultät an der Royal University of Cambodia, der ersten Ausbildungsstätte für Medienberufe im Land. Die Ausbildung an der Fakultät wird von qualifizierten nationalen und internationalen Medienexperten durchgeführt und orientiert sich an internationalen Standards.

Mit dem aktuellen Seminar wollte die KAS Kambodscha einen Anstoß dazu geben, die Zusammenarbeit unter den kambodschanischen Journalisten zu stärken. Frau Anckers Ausführungen stießen auf kambodschnaischer Seite auf reges Interesse. Aus den Nachfragen ließ sich auch ablesen, mit welchen Schwierigkeiten unabhängige Journalisten in Kambodscha zu kämpfen haben. So wurde etwa gefragt, welchen Zweck ein Presseausweis habe, wenn Journalisten von Behörden dennoch willkürlich der Zutritt verweigert werde. CCJ-Präsident Pen Samitthy bekräftigte zum Abschluss des Seminars, dass sein Verband die Bedeutung einer gemeinsamen Interessenvertretung erkenne und auf einen einheitlichen Journalistenverband hinarbeiten werde.

Das Seminar wurde am 18.-19. Oktober 2007 vom größten kambodschanischem Journalistenverband „Club of Cambodian Journalists“ (CCJ) mit Unterstützung der KAS Kambodscha durchgeführt.

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