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Debate zur wirtschaftlichen und sozialen Lage

Herausfoderung für das Wachstum in Kolumbien: Unzureichende oder fehlerhafte Politik?

Die Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte - zusammen mit Fedesarrollo und der Banco Interamericano de Desarrollo - ein Forum, in dem wichtige Experten jene grundlegende Herausforderungen diskutierten, denen sich Kolumbien, aufgrund seiner Bemühungen einer Wachstumssteigerung, gegenüber sieht. Die in dem Forum diskutierten Themen wurden in dem Buch “Herausforderungen des Wachstums in Kolumbien: Unzureichende oder mangelhafte Politik?” zusammengefasst.

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In dem Exposé von Fidel Suárez werden das Wachstum, die Investitionen und die produktive Entwicklungspolitik in Lateinamerika und Kolumbien betrachtet. Ihm zufolge müssten, unter Zuhilfenahme eines einfachen Modells, Wachstumsfaktoren ermittelt und die elementaren Wachstumshemmer erforscht werden. Gleichzeitig müssten Verzerrungen - welche als Ursache dieses verminderten Wachstums gelten - bestimmt, Hypothesen hierüber aufgestellt und mögliche Auswirkungen besagter Verzerrungen analysiert werden. Falls diese Verzerrungen restriktiv seien, solle der Wissenschaftler erst die eintretenden Symptome beobachten und anschliessend eine logische Kausalkette formulieren, welche die beobachteten Sachverhalte und ihre Auswirkungen darstelle.

Die BID (Interamerikanische Entwicklungsbank) führte diese Methodik, in Zusammenarbeit mit dem Center for International Development der Harvard University, in 14 Ländern des lateinamerikanischen Kontinents ein, um die restriktivsten Wachstumshemmer zu ermitteln. In Kolumbien sind dies die gering ausfallende heimische Intermediation und die Fehler der Regierung, die zu einem wenig progressiven Fiskalsystem führen. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass Lateinamerika eine produktive Entwicklungspolitik brauche. Diese müsse ein Eingreifen des Staats ermöglichen, sodass er öffentliche Güter bereitstellen könne, welche Voraussetzung für ein Produktivitätswachstum und den Strukturwandel seien.

Guillermo Perry und Marcela Meléndez untersuchten, ob bereits ein Übergang von einer traditionellen Industriepolitik hin zu einer modernen produktiven Entwicklungspolitik stattgefunden hat. In dem Aufsatz werden vier grundlegende Themen behandelt: der Paradigmenwechsel von Protektionismus zu Produktivität, hierzu wird eine Analyse von vier horizontalen politischen Massnahmen vorgenommen, um herauszufinden, bis wohin sich der Wandel bereits vollzogen hat; darüber hinaus wird eine Analyse vertikaler Eingriffe durchgeführt und schliesslich wird die Gestaltung einer produktiven Entwicklungspolitik bzw. einer modernen Industriepolitik diskutiert.

Die Intervention Javier Gamboas konzentrierte sich hauptsächlich auf die Aussprache einiger Empfehlungen an die Regierung zum Thema Wirtschaftswachstum. Voraussetzungen für ein solches Wachstums seien eine makroökonomische Stabilität und die entsprechende Politk, ebenso wie die Wettbewerbsfähigkeit. Gleichermassen sei die Sicherheit Basis für ein erhöhtes Produktivitätswachstum. Gamboa kommt zu dem Schluss, dass besonders der Industriepolitik mehr Bedeutsamkeit zukommen müsse, da hiervon die Wettbewerbsfähigkeit des Landes abhängig sei.

Der Beitrag von María Angélica Arbeláez basiert auf dem Buch “Herausforderungen des Wachstums in Kolumbien: Unzureichende oder mangelhafte Politik?”, herausgegeben von Fedesarrollo und der Banco Interamericano de Desarrollo. In dieser Publikation werden grundlegende Themen der kolumbianischen Wirtschaft diskutiert, u.a. die Gewalt, das Humankapital und die Exporte. Arbeláez zufolge gehören die Priorisierung und die Klassifizierung jeder dieser Problembereiche zu den komplexesten Aufgaben. Trotzdem betont sie die Notwendigkeit, sich innerhalb zahlreicher Themenbereiche, wie u.a. der Produktivität, der Agrarpolitik, der Bildungspolitik und der Unterstützung neuer Institutionen, zu engagieren. Arbeláez zufolge müsse man sich gemeinsam mit allen bestimmenden Faktoren auseinandersetzen. Darüber hinaus sei ein Entwurf neuer politischer Massnahmen für all diese Themenbereiche notwendig.

Andrés Escobar konzentriert sich auf drei Themengebiete, welche bearbeitet werden müssten, um ein Wachtum im Industriesektor zu gewährleisten. Diese sind: die makroökonomische Stabilität, die Infrastruktur und das Steuersystem. Ein weiterer Bereich, in dem Escobar zufolge grundsätzlich Verbesserungspotential besteht, ist das Humankapital. Hier schlägt er einen verstärkten Dialog zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor vor, um somit das Bildungssystem an die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Landes anpassen zu können. Gleichzeitig müsse jedoch auch Wert auf andere Themen, wie bspw. die industrielle Entwicklung und das neue Gesetz zu Wissenschaft und Technik gelegt werden, welches die Möglichkeit neuer Forschungsprojekte eröffnen werde. Schliesslich konzentriert sich Salomón Kalmanovitz auf vier grundlegende Themen: der bewaffnete Konflikt und die Eigentumsrechte, die Durchführung einer Steuerreform, die Informalität und die Bildung.

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