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Die Initiative zu einem Gesetz für Opfer, “wofür das Statut für Opfer von Verbrechen und Gewalttaten im kolumbianischen Konflikt geschaffen wird”, wurde im Senat der Republik damit gerechtfertigt, dass die hohe Anzahl von Opfern des Konflikts in der Gesellschaft in den bestehenden Normen nicht berücksichtigt sei und dass ebensowenig neue und sogar alte Rechtauffassungen die Realität der Opfer widerspiegelten.
Vor dem Hintergrund jahrzehntelanger schwerwiegender Verletzungen von Menschenrechten und vom Humanitären welches Anerkennung und Garantien der Rechte der Opfer als staatliche Politik festsetzt. Man spricht von einem “Opferstatut”, der die Existenz mehrerer staatlichen Unterstützungs- und auch Strafmaßnahmen anerkennt, die jedoch harmonisiert werden müssen. Grundsätzlich wird anerkannt, dass international anerkannte Rechte für Opfer des bewaffneten internen Konfliktes oder allgemeiner Gewalt von den bestehenden Normen nicht gedeckt werden.
Die Redner in den Debatten behaupteten, “in den letzten Jahren habe man gesehen, dass den Tätern eine wichtigere Rolle als den Opfern eingeräumt wird. Sie wurden im Kongress der Republik mit zahlreicher Teilnahme angehört; mit ihren Vorschlägen nahmen sie aktiv an der Ausarbeitung des Gesetzes für Gerechtigkeit und Frieden teil; die Medien haben ihnen und ihren Worten eine größere Bedeutung beigemessen, und dieselbe Zivilgesellschaft kennt die kleinsten Details ihrer Leben, ihre Namen sowie ihre Gräueltaten. Auf der anderen Seite hat man die Opfer auf die Hinterbank verwiesen, das Land und die Gesellschaft haben sie abgeschoben. Wegen Trägheit oder Gleichgültigkeit bleiben die Geschichten der Opfer im Dunkeln.
Ausgehend von der offensichtlichen Notwendigkeit einer legislativen Regelung, die eine Lösung für die Opfer anstrebt, werden im Laufe der Analyse die wichtigsten Themen in den Debatten um das Gesetz erörtert. Es wird auf die Definition von Opfern und auch Tätern eingegangen. Dies wird als wichtig erachtet, da oft definiert werden muss, ob Gewalttaten von staatlichen Bediensteten oder Individuen begangen wurden, die zufällig der öffentlichen Gewalt angehören. Daneben wird auch die Frage der Wiedergutmachung behandelt einschließlich einer ökonomischen Analyse bezüglich ihrer Kosten.
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