Das Paper beinhaltet eine Analyse des Proyecto de Ley Estatutaria aus dem Gesetzgebungsakt 01 von 2009. Es ist in vier Abschnitte aufgeteilt: Der erste Abschnitt befasst sich mit dem rechtlichen Rahmen des Projektes aus der Verfassung von 1991. Im zweiten Teil werden die Organisation und die Funktionsweise des Projektes aufgeführt. Der dritte Abschnitt betrachtet den Einsatz des Proyecto de Ley in Bezug auf die interne Demokratisierung politischer Vereinigungen und der vierte Teil enthält eine Reihe von Empfehlungen.
Mit der Verfassung von 1991 wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Freiheit und Autonomie der Parteien gemacht. Ausserdem verbot sie eine übermässige Einmischung des Staats in die interne Organisation der Parteien. Diese Parteien sollen demokratisch organisiert sein und die Grundsätze der Transparenz, Objektivität, Moral, Gleichberechtigung der Geschlechter und der Offenkundigkeit einhalten. Nachdem die Disziplin und interne Funktionsweise der Parteien erreicht war, verabschiedete der Kongress eine gesetzliche Vorschrift, die sich dort einfügen soll, wo sich diese verfassungsrechtlichen Vorgaben in konkreten Situationen wiederspiegeln.
Das Proyecto de Ley Estatutaria, welches in diesem Paper untersucht wird, verlangt, dass die Parteien und politischen Bewegungen demokratisch organisiert sind, auf der Grundlage der Prinzipien von Transparenz, Objektivität, Moral, Gleichberechtigung der Geschlechter, Pluralismus und Gleichheit.
Im zweiten Teil des Papers werden besagte Prinzipien und Rechte analysiert. Was das Grundrecht der Gleichheit betrifft, will man die Gleichbehandlung aller Personen sicherstellen, inbesondere der benachteiligten. Es sollen Bedingungen geschaffen werden, die eine effektive und tatsächliche Gleichstellung gewährleisten.
In Bezug auf die Gleichberechtigung der Geschlechter sollen Männer und Frauen auf die gleiche Art und Weise behandelt werden und die gleichen Möglichkeiten und Rechte innerhalb der Parteien haben. Der Grundsatz der Mehrheit soll eine Einbeziehung aller Bürger - auch der Minderheiten – sicherstellen. Die Parteien und sozialen Bewegungen sollen die Bürger mobilisieren. Ziel ist es, die Bürger zu integrieren.
Ein weiteres Grundprinzip ist die Moral. Die Parteien und politischen Vereinigungen müssen sich an das Vereinbarte halten und nach den Grunsätzen der Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit handeln. Es wurde ein Consejo de Control Ético (Rat zur ethischen Kontrolle) gegründet, welcher das Verhalten von Staatsbeamten regulieren soll und gleichzeitig über die Aktivitäten der Mitglieder im Hinblick auf die Partei entscheidet.
Abschliessend werden die Prinzipien der Transparenz und Objektivität behandelt. Durch Transparenz wird die Beziehung zwischen den Bürgern und den Parteien gestärkt, was durch eine ständige Kommunikation erreicht werden kann. Die Parteien und politischen Bewegungen müssen ihre Mitglieder über ihre politischen Aktivitäten informieren. Hinsichtlich des Grundsatzes der Objektivität müssen die Parteien ihre ideologischen Prinzipien und ihre Agenda definieren. Diese determinieren das politische Programm einer jeden Institution.
Der dritte Teil des Papers befasst sich mit der internen Demokratisierung der politischen Vereinigungen, in der alle Mitglieder die gleichen Rachte haben, mitzubestimmen und sich zu äussern und stets die Rechte der Minderheiten geachtet werden sollen.
Um das Geschehen innerhalb der Parteien und politischen Vereinigungen ein wenig besser verstehen zu können, ist das Auswahlverfahren der Kandidaten entscheidend. Deshalb gliedert sich die Analyse dieses Auswahlverfahrens in drei Teile: die Art der Befragung, ihre Finanzierung und die Verbindlichkeit der Ergebnisse.
Es wird zwischen internen Befragungen, Volksbefragungen und zwischenparteilichen Befragungen unterschieden. Hinsichtlich der Finanzierung der Befragungen müssen zwei Punkte beachtet werden: der Staat finanziert nur Volksbefragungen und darüber hinaus werden nur Befragungen zur Auswahl der Kandidaten finanziert und keine zur Fällung von Entscheidungen innerhalb einer Organisation. Die Ergebnisse der Befragungen sind obligatorisch für jene Parteien, die sie in Auftrag gegeben haben, wie auch für die Kandidaten, welche an ihnen teilgenommen haben.
Der letzte Abschnitt des Papers widmet sich jedem einzelnen Artikel des Proyecto de Ley Estatutaria und gibt gleichzeitig für jeden einzelnen eine Empfehlung ab.