Einzeltitel
Ziel der Umfrage war es, langfristig ein soziales Abbild der städtischen Haushalte zu liefern, unter Berücksichtigung verschiedener Gesichtspunkte wie z.B. die demografische Zusammensetzung, die Wohnungssituation, Erziehung, Gesundheit, Arbeitsmarkt, Dienstleistungen des Staates und die Bedingungen für Lebensqualität. Ausserdem muss betont werden, dass dies die einzige Feldstudie ist, die in Kolumbien existiert, da dieselbe Gruppe von Haushalten über sieben Jahre beobachtet wurde.
In dieser Umfrage spiegelt sich die Situation der Bevölkerung folgender Städte wieder: Bogotá, Bucaramanga, Cali, Medellín, Barranquilla, Manizales, Pasto, Pereira, Cúcuta, Ibagué, Montería, Cartagena und Villavicencio. In diesen Städten wurden insgesamt 3.492 Umfragen durchgeführt, mit einer Fehlermarge von 2,95% für Bogotá und Cali, 9,8% für Bucaramanga und 1,66% für die übrigen Städte. Die einzelnen Befragungen wurden persönlich von ausgebildeten Interviewern der Firma INVAMER S.A. und FEDESARROLLO zwischen dem 6. November und dem 30. Dezember 2010 direkt in den ausgewählten Haushalten durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen zum Beispiel in Cali und Bucaramanga einen deutlichen Anstieg der Anzahl von Haus- und Wohnungseigentümer, während sich in Bogotá dieser Anteil um 2,3 % verminderte. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Haushalte, die Zugang zum Internet haben, vor allem in Bucaramanga mit einem Anstieg von 11%. Aus demografischer Sicht sind die Zahlen weitgehend konstant geblieben. Cali bleibt mit 39% die Stadt mit dem höchsten Anteil von weiblichen Haushaltsvorständen. Was die Situation auf dem Bildungssektor angeht, ist eine Verringerung der Bresche zwischen “Arm” und “Reich” beim Zugang zu Grundschulbildung und weiterführenden Schulen zu beobachten, während weiterhin eine besorgniserregende Differenz bei den Chancen auf eine Universitätsausbildung besteht.
Auf der anderen Seite habe Bogotá mit 96,1% im Jahre 2010 den höchsten Anteil an Versicherten in der Sozialversicherung, während Cali mit 90.6% den geringsten Anteil aufweist.
Auf dem Arbeitsmarkt weisen Bogotá und Cali die qualitativ hochwertigsten Arbeitstellen auf, aufgrund der hohen Anzahl von formellen Arbeitsverträgen, die auf unbestimmte Zeit abgeschlossen werden. Trotzdem ist Bucaramanga die Stadt mit den meisten Arbeitnehmern, die zufrieden mit ihrer Arbeitsstelle sind. Cali ist mit 64,4% die Stadt mit den meisten Selbständigen, gegenüber 51,6% in Bogotá und 46% in Bucaramanga.
Im Modul über die Bedingungen für sozialen Wohlstand wurde festgestellt, dass Bucaramanga auch weiterhin die Stadt mit der geringsten sozialen Ungerechtigkeit ist, gemessen an den Gesamteinkünften der Haushalte. Der Prozentsatz der Haushalte, die sich selbst als „arm“ bezeichnen, ist in allen untersuchten Städten und sozialen Klassen gesunken. Abschliessend wurde ein zusätzliches Modul eingeführt, das sich mit der sozialen Mobilität innerhalb der Generationen beschäftigt, den Bildungsstand des Haushaltsvorstandes untersucht und auch danach fragt, ob sich die wirtschaftliche Situation seines Haushaltes im Vergleich zu dem seiner Eltern verbessert oder verschlechtert habe. Dabei kann über die Jahre eine Verbesserung des durchschnittlichen Bildungsstandes der Haushaltsvorstände beobachtet werden.