Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Los imperios contraatacan: Auf dem Weg zu einer politischen Umgestaltung?

Am 2. April fand das Webinar zum Thema “Los imperios contraatacan: ¿Hacía una nueva reconfiguración política?” (Die Imperien schlagen zurück: Auf dem Weg zu einer politischen Umgestaltung?); organisiert vom Masterstudiengang Internationale Studien der Universidad Javeriana (PUJ) und der Coordinadora Regional de Investigaciones Económicas y Sociales (Regionale Koordinatorin für wirtschaftliche und soziale Forschung CRIES). Die Konrad- Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien organisierte einen Raum zur Diskussion und Analyse der Herausforderungen und Chancen, denen sich die globale Stabilität durch die Neuordnung der Machtverhältnisse gegenübersieht.

Asset-Herausgeber

Die Veranstaltung begann mit den Grußworten des Direktors der KAS Kolumbien, Hartmut Rank, der die Bedeutung solcher Debatten in einem internationalen Kontext wachsender Ungewissheit betonte; dabei unterstrich er auch die Rolle der Universitäten bei der Analyse der Situation. Der Präsident des akademischen Rates von CRIES, Andrés Serbin, erklärte kurz, wie die traditionelle Ordnung des internationalen Systems durch zahlreiche Krisen beeinflusst wurde und welche neuen Wendepunkte entstanden seien, die auf die Notwendigkeit pluralistischer Perspektiven in der Diskussion über eine Neugestaltung der traditionellen internationalen Ordnung hinweisen.   

Die Diskussion wurde von dem Professor der Universidad Javeriana, Eduardo Pastrana eröffnet, der sich auf die neue Außenpolitik der USA bezog und die Risiken und Chancen in einer zunehmend multipolaren Welt. Der Professor für Regierung der American University, Eric Hershberg, unterstrich, dass die liberale demokratische Ordnung durch die Weigerung der USA sie zu verteidigen, gefährdet sei. Außerdem habe der Wandel der Vereinten Staaten zu einem immer mehr autoritären Regime dazu geführt, dass Europa Garant seiner eigenen Sicherheit sein müsse, da vor allem die transatlantische liberale Ordnung bedroht sei.

Frau Shiao Wang, Doktor der Universidad von Tsinghua, beschrieb die Auswirkungen der kompetitiven Außenpolitik der USA im letzten Jahr und betonte, dass China jetzt seine Strategien neu ausrichten müsse, um seinen Einflussbereich vor dem Hintergrund eines weit verbreiteten Misstrauens gegenüber den USA auszuweiten.

Frau Oxana Katysheva, Doktor für Geschichte der Universität von St. Petersburgo, erklärte, wie der wirtschaftliche Druck durch die durch die Regierung von Donald Trump, um seinen Machtbereich auszuweiten, zu einer Öffnung des Einflussbereiches Russland geführt habe, vor allem in Lateinamerika, Afrika und Asien, angesichts der multipolaren Ordnung, die diese Regionen charakterisiert. Sie betonte auch, dass die Politik “USA first” einen Dialog zwischen den USA und Russland ermöglicht habe, wobei das Engagement in der Arktis eine Priorität sei und der Schwerpunkt in der Eindämmung eines möglichen strategischen Bündnisses zwischen Russland und China liege.

Der Professor für vergleichende Politik der Universität Rostock, Wolfgang Muno, vertrat die  Perspektive der Europäischen Union gegenüber den Bedrohungen der liberalen demokratischen Ordnung, die sie immer verteidigt hat; gleichzeitig betonte er die Dringlichkeit für den Europäischen Block drei wichtigen Herausforderungen entgegenzutreten: Angesichts der Invasion Russlands in der Ukraine und des Vertrauensverlustes in Alliierte wie die USA, müsse die Europäische Union eine einheitliche Sicherheits- und Verteidigungspolitik konstruieren, die in der Lage sei, sich zu artikulieren. Weiterhin sollten politische Probleme innerhalb der UE gelöst und gemeinsame Front gegen den wachsenden rechtsextremen Einfluss gemacht werden. Schließlich wies er darauf hin, dass in letzter Zeit die Diskussionen über die nukleare Aufrüstung in Europa an Bedeutung gewonnen haben.  

Eduardo Pastrana eröffnete die Diskussion über die Auswirkungen für Lateinamerika vor allem durch die neue Außenpolitik der USA; dabei betonte Eric Hershberg, dass bilaterale Beziehungen einem multilateralen Diskussionsforum vorzuziehen seien; außerdem warnte er vor der Möglichkeit aktiver Eingriffe Washingtons in die Wahlen in der Region. Frau Shiao Wang erklärte, dass zersplitterte Handelskriege und die Behinderung multilateraler Beziehungen eine Gefahr für die gemeinsamen Bemühungen um die Entwicklung der globalen Gesellschaft darstellten.

Zum Abschluss betonte der Direktor des Zentrums für Internationale Studien der Universidad Católica von Argentinien, Ariel González, dass die Möglichkeit einer militärischen Intervention durch die neue Außenpolitik der USA deutlich gewachsen seien, was zeige, dass Spannungen über die Beherrschung regionaler Einflusssphären immer häufiger vorkommen. Abschließend wurden die Fragen besprochen, die das Publikum während des Webinars gestellt hatte.  

 

 

 

Asset-Herausgeber

Kontakt

Andrea Valdelamar

Portrait von Andrea Valdelamar
Projektkoordinatorin
andrea.valdelamar@kas.de +57 601 7430947-206

comment-portlet

Asset-Herausgeber