Die Veranstaltung wurde organisiert von der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien und der “Coordinadora Regional de Investigaciones Económicas y Sociales“ (Regionale Koordinatorin für Wirtschafts- und Sozialforschung) CRIES. Teilnehmer waren Professoren aus verschiedenen Ländern und Universitäten, alle Experten in Themen wie internationale Beziehungen, Außenpolitik, Geopolitik und Wirtschaftsbeziehungen; am Workshop nahmen auch in Kolumbien akkreditierte Diplomaten teil.
Die Tagung begann mit den Grußworten des Repräsentanten der KAS Kolumbien, Stefan Reith und des Direktors des CRIES, Andrés Serbín. Beide betonten, dass es Ziel des Treffens sei, Themen, Methodik und Zeitplan für die Präsentation, Bearbeitung und Veröffentlichung verschiedener Texte festzulegen und zu erörtern, die die Situation der Geopolitik, der Außenpolitik und die Rolle der verschiedenen Länder Lateinamerikas, Nordamerikas und Asiens in der sich wandelnden internationalen Ordnung untersuchen werden, die von Situationen wie der Corona-Pandemie, den Streitigkeiten zwischen etablierten und aufstrebenden Mächten, der Ernährungssouveränität, dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine, den Maßnahmen des Westens in der Konfrontation mit Russland und den Fortschritten des kolumbianischen Staates in seiner Außenpolitik angesichts seiner internen Dynamik beeinflusst werden.
Darüber hinaus wurden Überlegungen zu den Grundpfeilern der westlichen liberalen Ordnung angestellt, die immer noch an der aus dem westfälischen Denken stammenden messianischen Idee festhält, ihre Werte jenseits ihrer Grenzen durchzusetzen, obwohl Nationen, die nicht zum so genannten "Westen" gehören, andere Ansichten zum Klimawandel, zur Demokratie und zu den Menschenrechten haben.
Der Workshop war in Panels unterteilt, in denen die Experten anhand von Leitfragen ihre Sichtweise zu diesen Themen darlegten. Das erste Panel befasste sich mit dem Wandel der globalen Ordnung und den Auswirkungen der Pandemie und des Krieges in der Ukraine.
Im zweiten Panel wurde über die Rolle der außerregionalen Akteure in Lateinamerika diskutiert, im dritten Panel über die Positionen nicht-aktiver Bündnisse und strategischer Autonomien Lateinamerikas im internationalen System, das vierte Panel befasste sich mit Problemen und Herausforderungen für die regionale Agenda in Lateinamerika, im fünften und sechsten Panel diskutierte man über Aufgaben der neuen Regierung in Kolumbien angesichts der globalen geopolitischen Veränderungen und der Neukonfiguration der regionalen geopolitischen Landkarte angesichts der innenpolitischen Herausforderungen in Fragen wie der Neugestaltung der Andengemeinschaft und der CELAC (Gemeinschaft lateinamerikanischer und Karibik-Staaten), der Polarisierung, dem Projekt des "totalen Friedens", der neuen "rosa Welle" in Lateinamerika, dem Regionalismus und der durch die Krise in Venezuela ausgelösten Migrationswelle.
Im letzten Panel schließlich sollte eine Reihe von Schlussfolgerungen gezogen werden, um Verpflichtungen für die Erstellung künftiger Beiträge einzugehen: Dossiers und Bücher zu den oben genannten Themen. Die Teilnehmer lobten die Organisation des Workshops, der sich an den Leitfragen orientierte, und bekundeten ihr Interesse an dem Projekt teilzunehmen.