Das libanesische Gesetz zur Wahl der Parlamentsmitglieder reguliert sowohl den Umfang von Wahlkampagnen im Netz, als auch den Umfang von Wahlwerbung in Printmedien und im Fernsehprogramm; doch weder für Onlinemedien noch für Social Media gibt es gesetzliche Vorgaben. Dabei kann die öffentliche Unterstützung oder Kritisierung von Kandidaten über Social Media die Wähler beeinflussen und damit die demokratischen Praktiken in Frage stellen.
Um dem Vorzubeugen und zur Unterstützung und Aktivierung der Medien NGO Koalition von 2017 hat die KAS deshalb gemeinsam mit der Media Association for Peace (MAP) und SKeyes, die die Arbeit auch mit LADE abgestimmt haben, eine Studie zu den Social Media Auftritten von libanesischen Fernsehsendern während der Parlamentswahlen von 2018 durchgeführt. Die Studie evaluiert den Social Media Auftritt über Mainstreammedien unter den Gesichtspunkten des zuvor erwähnten libanesischen Wahlgesetzes von Parlamentsmitgliedern und basiert auf fairen, gleichen, unparteiischen, friedensorientierten und konfliktmeidenden Kriterien.
Für die Studie wurden insgesamt sechs libanesische Sender quantitativ und qualitativ mit ihrem Social Media Auftritt über Facebook und Twitter beobachtet, von denen 3 Fernsehsender Parteien angehören (Futur, OTV und Manar) und 3 Programme keiner Partei angehören (Aljadeed, LBCI und MTV). Die Studie wurde in zwei Zeitspannen durchgeführt: in der Woche vor der Wahlstille und während der siebentägigen Wahlstille.
Diese Ergebnisse wurden ausgewertet und in einem Bericht auf Arabisch zusammengetragen, der nun als Referenz für die Überwachung von Medieninhalten vor zukünftigen Wahlen genutzt werden kann.