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Veranstaltungsberichte

Investigative Journalisten lernen erfolgreiche Recherche mit Daten

von Darija Fabijanić
Weltweit renommierte Trainer bei der Sommerschule für investigative Berichterstattung des BIRN-Netzwerkes und der KAS

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Bereits zum achten Mal organisierte das Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) mit Unterstützung des Medienprogramms Südosteuropa der Konrad-Adenauer-Stiftung die BIRN-Sommerschule für investigativen Journalismus. 32 Journalisten aus 16 Ländern kamen vom 20.-26. August an der kroatischen Küste zusammen, um das neueste Handwerkszeug für Datenjournalismus, vertiefte Online-Recherchen und Storytelling zu lernen.

Die Sommerschule wurde von Gordana Igrić, BIRN-Regionaldirektorin, Seminarleiter Blake Morrison und Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa, eröffnet. Teilnehmer kamen in diesem Jahr nicht nur aus Südosteuropa, sondern auch aus Kanada, Luxemburg, der Ukraine und Tschechien nach Dubrovnik.

Zu Beginn erklärte Seminarleiter Blake Morrison (Reuters), wie eine investigative Story am besten präsentiert wird, zum Beispiel bei Themen der organisierten Kriminalität. "Die Personen hinter einem namelosen kriminellen System sind die Verbrecher, die zur Verantwortung gezogen werden müssen", sagte Morrison. Es sei wichtig, die Berichterstattung auf konkret handelnde Personen zu fokussieren. Zudem erklärte er den Teilnehmern, wie sie Rechercheideen am besten entwickeln, Informanten auf verantwortungsvolle Weise befragen und Vermutungen von Beweisen trennen. Im Laufe des Seminars hatten die Journalisten Gelegenheit, in Einzelsitzungen ihre Konzepte mit Morrison zu diskutieren.

Christiaan Triebert und Henk van Ess, Mitglieder des Recherchenetzwerks Bellingcat, gaben Tipps, wie online frei verfügbare Daten für Recherchen genutzt werden können. "Daten aus verschiedenen Online-Plattformen helfen beim Fact-Checking", so Triebert. Er führte die Teilnehmer in verschiedene Möglichkeiten der Geolokalisierung ein, wodurch zum Beispiel Bilder verifiziert und Standorte präzise lokalisiert werden können, etwa zur Überprüfung von Behauptungen. "Wir müssen zum Beispiel Aussagen von Regierungen kontrollieren. Die Verifizierung von Behauptungen ist deshalb sehr wichtig", betonte er.

Henk van Ess vertiefte das Thema und verwies auf zahlreiche Online-Tools und Rechercheoptionen bei Google und Facebook. Durch diese könnten auch schwer auffindbare Personen in kürzester Zeit gefunden werden, wie er am Beispiel eines IS-Terroristen zeigte. Sein wichtigster Tipp: "Sobald du etwas auf dem Bildschirm sichtbar hast, speichere es!"

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