Veranstaltungsberichte
Referenten waren die freie Journalistin Gemma Pörzgen, der Sprecher des Regional Cooperation Council (RCC) in Sarajewo, Nenad Sebek, und Susanne Kiefer, Kommunikationsexpertin des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EEAS).
Themen der Podiumsdiskussion waren die Erfahrungen mit Medienpropaganda im Ukraine-Konflikt und in den Jugoslawien-Kriegen.Unter anderem diskutierten die Experten, was nötig ist, um Propaganda zu entgegnen – und wie sie die Rolle von Journalisten beeinflusst. Weiterer Schwerpunkt war die Erklärung und Vermittlung europäischer Werte.
Spahr betonte eingangs, dass der Krieg in der Ukraine nicht nur ein militärischer Konflikt sei, sondern auch ein Konflikt der Narrative. Gemma Pörzgen war der Meinung, dass die Bedeutung des Internets und der Einsatz von Trollen die größten Unterschiede zu früherer Propaganda ausmachen. Sie zielten nicht nur auf die Bevölkerung im Kriegsgebiet ab, sondern auch auf ein internationales Publikum. Zum Beispiel versuche der Kreml im Ukraine-Konflikt, Misstrauen gegen die Regierungen der EU zu erzeugen. Nenad Sebek erwiderte, wenn die russische Propaganda es schaffe, Europa zu destabilisieren, dann liege das Problem an erster Stelle an Kommunikationsfehlern der EU. Pörzgen fügte hinzu, es sei ein positiver Aspekt, dass die EU nicht mit Gegenpropanda auf Russland reagiere, sondern sich darauf konzentriere, Fakten zu vermitteln und Qualitätsjournalismus zu unterstützen. Nenad Sebek sprach als ehemaliger BBC-Reporter zudem über die Medienbeeinflussung in Ex-Jugoslawien.
n-ost ist ein deutsches Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung und eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Berlin. An der n-ost-Medienkonferenz "Translating Worlds" in Berlin nahmen 140 internationale Korrespondenten, Auslandsredakteure und Fotografen aus 25 Ländern teil. Die Konferenz wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt.
"Wir haben ein immer engeres Geflecht internationaler Themen und gleichzeitig immer größere Wechselwirkungen zwischen den Medienwelten. Auch deshalb brauchen wir viel mehr persönliche Begegnungen von Journalisten, wie sie "Translating Worlds" ermöglicht hat", so n-ost-Geschäftsführer Hanno Gundert.
Themen
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