Moderne Parteiarbeit in der Großstadt - Auslandsbüro Mexiko
Veranstaltungsberichte
Gesellschaften von heute sind offene Gesellschaften, die einem steten Wandel unterworfen sind. Traditionelle Gesellschaftsstrukturen und alte soziale Milieus lösen sich auf, und schaffen Raum für eine große Vielfalt an Lebensstilen und Lebensweisen. Diese Dynamik stellt politische Parteien, insbesondere die etablierten Volksparteien, vor große Herausforderungen:
Dauerhafte strukturelle Mehrheiten sind nicht mehr garantiert, und werden immer schwieriger zu gewinnen und zu halten sein, weil die modernen Gesellschaften sich in immer stärkerem Maße zu Minderheitengesellschaften mit schnell wechselnden Konstellationen entwickeln. Daneben haben sich neue Formen der Selbstorganisation und der Interessenartikulation gebildet. Ein Beispiel sind die sozialen Netzwerke im Internet, die auf spontane und informelle Art und Weise große Menschenmassen zusammenführen und zusammenhalten können. Diese neue informelle Organisations- und Kommunikationskultur, macht es den traditionellen Organisationen bürgerschaftlichen Engagements deutlich schwerer, dauerhafte und formale Mitgliedschaften zu erwerben. Die ständige Notwendigkeit für die politischen Parteien, sich unter den Bedingungen der modernen Mediengesellschaft auf Wahlkämpfe und die permanente Vermittlung der eigenen Botschaften zu konzentrieren, stellt ebenso eine Herausforderung dar. Diese gepaart mit dem Problem schwindender Ressourcen führt zu einer spürbaren Abnahme des Dialogs mit den Bürgern, und schlussendlich zu gegenseitiger Entfremdung. Politikverdrossenheit macht sich zunehmend breit. In Großstadtmetropolen und sogenannten Ballungszentren potenzieren sich diese Tendenzen und erschweren die Parteiarbeit um ein Weiteres.
Doch wie kann es Volksparteien gelingen, selbst unter den sich ständig verändernden Bedingungen gesellschaftlichen Strukturwandels und moderner Kommunikation, ihre Zukunft zu sichern?
Auf Grundlage dieser Frage fand im Rahmen eines Abendessens das Gespräch unter hochrangingen Vertretern der PAN mit Staatsministerin Prof. Monika Grütters statt.