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Praktikumsbericht Lisa Strohfeld

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Hallo, mein Name ist Lisa Strohfeld bin 26 Jahre alt und habe gerade ein dreimonatiges Praktikum im Auslandsbüro der Konrad-Adenauer Stiftung in der Mongolei absolviert. Über die Zusage habe ich mich riesig gefreut, da ich das Land aus den Erzählungen meiner Großmutter, die vor 30 Jahren die Mongolei besuchte, bereits kannte. Nun konnte ich selbst herausfinden, ob die Geschichten über vergorene Stutenmilch, endlose Steppen, gastfreundliche Nomaden und stundenlange off-road Fahrten stimmten. Ich studiere derzeit im 4. Mastersemester International Area Studies mit dem Schwerpunkt Wirtschafts- und Sozialwissenschaft und bevor es für mich in den Berufsalltag geht, wollte ich die Chance nutzen praktische Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit zu sammeln. Die Mongolei als Transformationsland, das zudem von den zwei Großmächten China und Russland umgegeben ist, bietet viele spannende Einblicke in das politische Leben hier vor Ort. Hier sind ein paar Eindrücke vom Erlebten und auch ein paar Empfehlungen für zukünftige Praktikanten.

Wohnung / Lebenshaltungskosten

Ich hatte viel Glück und durfte die Wohnung meiner Vorgänger übernehmen, weshalb ich direkt in eine vollständig eingerichtete Wohnung einziehen konnte. Nichtsdestotrotz, finden hier viele andere Praktikanten über die Facebook Gruppe: Apartment rents for Expats in Mongolia oder UB Apartments for sale and rent, eine gute Wohnung. Es ist empfehlenswert sich die erste Zeit ein Hostel zu mieten und dann auf Facebook, Couchsurfing und mit Hilfe der Kollegen eine Wohnung zu suchen. Je nach Lage sollte man hier mit einer Miete in Höhe von 300-450 Euro rechnen. Da ich mir eine Wohnung teilen konnte, war dies am Ende günstiger. Es ist außerdem nicht verkehrt eine Wohnung in Zentrumsnähe zu mieten, um die wichtigsten Wege zu Fuß erledigen zu können (der Verkehr in UB ist katastrophal).

Ansonsten sind die Lebenshaltungskosten für ein Entwicklungsland nicht unbedingt billig. Ich denke 10 Euro am Tag für Verpflegung sind eine realistische Kalkulation, wenn man mittags regelmäßig auswärts essen geht. Handytarife sind hingegen relativ günstig, eine SIM Karte bekommt man für 4,50 Euro (1 GB Datenpaket für 1 Monat kostet 5 Euro). Auch der Transport ist mit 35-40 Cent pro Kilometer mit dem Taxi sehr erschwinglich. Die Kosten für Freizeitaktivitäten hängen natürlich ganz von den eigenen Wünschen und Vorstellungen ab.

Wetter, Essen, Land und Leute

Ich bin Ende Februar in Ulaanbaatar angekommen und konnte noch einen kleinen Eindruck vom Winter hier bekommen. Die Smogglocke über der Stadt ist schon etwas erschreckend, aber es wurde schnell wärmer und die Luftverschmutzung somit besser. Das Schöne ist, dass meistens die Sonne scheint und schlechtes Wetter nie lange anhält. Dennoch ist der Frühling sehr wechselhaft – an dem einen Tag können es 20 Grad sein, am nächsten schneit es.

Die Kultur ist definitiv von Spontanität und einer Vorliebe für Karaoke und Wodka geprägt. Der russische Einfluss ist nicht nur in der Kultur, sondern auch stark im Stadtbild zu spüren. In jedem Falle eine spannende Erfahrung. Ich selbst bin nur auf freundliche und hilfsbereite Mongolen getroffen, die zwar nur selten englisch sprechen, sich aber bemühen zu helfen. Kulinarisch ist die Mongolei nicht unbedingt das Traumland, aber in der Hauptstadt findet jeder etwas für seinen Geschmack. Auch wenn die Stadt von Konzerten, zu Quiz Nights über Salsa Parties und Filmabenden etwas bieten kann, empfiehlt es sich so viel wie möglich aufs Land zu fahren um die authentische Mongolei kennenzulernen und dem Stadttrubel zu entkommen. Die unendliche Weite der Landschaft, die Jurten, Wildpferde und Kamele sind wirklich etwas Besonderes.

Arbeit bei der KAS

Ich bin wirklich sehr dankbar über die Möglichkeit, hier in einem sehr jungen und dynamischen Team einen Einblick in die Arbeit einer politischen Stiftung bekommen zu haben. Ich kann den Erfahrungsberichten meiner Vorgänger demnach nur zustimmen. Es stehen einem alle Türen offen, und Probleme und Anregungen können jederzeit angesprochen werden. Von Anfang an wurde ich in den Alltag mit eingebunden und hatte meinen eigenen Aufgabenbereich. Besonders gut gefallen hat mir die Freiheit, eigene Projekte, Konzeptideen und inhaltliche Schwerpunkte festzulegen. Ich denke, dass ich so die bestmögliche Gelegenheit hatte, mich auszuprobieren und viel zu lernen. Hin und wieder ergibt sich die Gelegenheit Ulaanbaatar für Veranstaltungen in anderen Provinzen zu verlassen – diese Chance sollte man natürlich unbedingt wahrnehmen.

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Foto Lisa Strohfeld Lisa Strohfeld

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