DAS VERDÄCHTIGE SAXOPHON – Entartete Musik im NS-Staat - Politisches Bildungsforum Mecklenburg-Vorpommern
Ausstellung
Details
PROGRAMM
Eröffnung
DR. JÜRGEN ROSTOCK
Leiter des DOKUMENTATIONSZENTRUMS PRORA
Verfemte Musik – Alexandre Tansmann –
Berühmt und doch vergessen
VOLKER AHMELS
Direktor des Schweriner Konservatoriums
Musik von Alexandre Tansmann
VERONIKA GRÜTTER an der Gitarre
Weitere Hinweise
Anmeldung:
Wir bitte um eine Anmeldung zur Ausstellungseröffnung an kas-schwerin@kas.de oder FAX 0385 555 70 59.
Ausstellungsdauer:
5.9.-14.10.2010
Veranstalter:
Gemeinsame Veranstaltung des Dokumentationszentrums Prora, der Stiftung Neue Kultur sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung in M-V / Bildungswerk Schwerin.
Informationen zur Ausstellung 'DAS VERDÄCHTIGE SAXOPHON'
Ein Jahr nach der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ eröffnete Staatsrat Hans Severus Ziegler im Mai 1938 bei den Düsseldorfer Reichsmusiktagen die von ihm initiierte Propaganda-Schau „Entartete Musik“, die auch in der Tonkunst gefährliche „Zersetzung“ und
„Rassenmischung“ diagnostizierte. Der Jazz galt als Inbegriff „jüdisch-negroider Unterwanderung“, weshalb die Ausstellungsbroschüre einen schwarzen Saxophonspieler zeigte. Eine zentrale Sektion stand unter der Überschrift „Jüdisches Theater von einst im
Jazz-Rhythmus“.
Auf Initiative von Peter Girth, damals Intendant der Düsseldorfer Symphoniker, konzipierte der Berliner Musikwissenschaftler Dr. Albrecht Dümling 1988 eine Rekonstruktion dieser Ausstellung, die 20 Jahre später noch einmal von ihm, zusammen mit dem Düsseldorfer
Designbüro Drasdo, überarbeitet wurde. Viele zuvor unbekannte Quellen wurden in diese Neubearbeitung integriert.
Entsprechend der 1938er Ausstellung werden jetzt mehr Abbildungen zum „jüdischen Theater im Jazzrhythmus“ gezeigt, was den Titel „Das verdächtige Saxophon“ erklärt.
Die Präsentation wurde bereits in Berlin, zum 125jährigen Bestehen des Berliner Philharmonischen Orchesters, in Chicago, Sevilla und Mainz gezeigt.