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Desinformation in Online-Medien – Praktiken und Lösungen

Workshop

Vom 2. bis 4. März fand in Organisation der KAS und des Journalistenverbands Mazedoniens (ZNM) in Strumica ein zweitägiger Workshop zum Thema „Desinformation in Online-Medien – Praktiken und Lösungen“ statt, an dem Journalisten von mehr als 30 online Medien aus dem ganzen Land teilnahmen.

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Während der beiden Tage wurden durch die Trainer Toshe Ognjanov, Multimedia-Journalist und Trainer für mobilen und multimedialen Journalismus, Sefer Selimi, Gründer und Geschäftsführer von Democracy Lab sowie Goran Momiroski, Gründer und Chefredakteur des Internet Portals Ohrid News, mehrere Aspekte dieses Themas, welche die Online-Medien betrifft, verarbeitet: Desinformation über Fotos und Videos, Faktencheck von Nachrichten und Daten anhand von Karten und Visualisierung, Desinformation in online-Medien und andere.

Den Workshop leitete Daniel Braun, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit einer Videobotschaft ein, der seine Zufriedenheit über die Zusammenarbeit mit dem ZNM äußerte und die am Workshop Teilnehmenden begrüßte. Hierbei unterstrich er: “Desinformation ist Teil hybrider Kriegführung insbesondere von antidemokratischen Regimen und Kräften, um freie Gesellschaften zu destabilisieren. Journalismus muss sich daher an Qualitätskriterien orientieren, welche die Übernahme von Nachrichten aus anderen Quellen dahingehend überprüft. Darüber hinaus müssen auch die Mediennutzer kritisch die Herkunft von Nachrichten hinterfragen und Kenntnisse dafür vermittelt bekommen, was auch Aufgaben von moderner Bildung sein sollte”.

Der Vorsitzende des ZNM, Mladen Chadikovski, begrüßte die Zusammenarbeit mit der KAS und betonte die Bedeutung von Workshops dieses Charakters. In seiner Einführung sagte er auch: „Wir müssen eine Kultur der Transparenz und Rechenschaftspflicht in Online-Medien fördern. Dies bedeutet, offen und ehrlich in Bezug auf unsere Berichterstattungspraktiken zu sein und regelmäßige Gelegenheiten für Feedback und Kritik von unserem Publikum zu bieten. Wir müssen auch bereit sein, unsere Fehler zuzugeben und Schritte zu unternehmen, um sie zu korrigieren. Indem wir zusammenarbeiten, um ethische und professionelle Standards in Online-Medien zu fördern, können wir sicherstellen, dass die von uns bereitgestellten Nachrichten und Informationen korrekt, fair und respektvoll gegenüber den betroffenen Personen sind.“

Toshe Ognjanov, einer der Trainer, diskutierte mit den Journalistenkolleginnen und –kollegen zu den Themen „Desinformation über Fotos und Videos“, „Faktencheck von Nachrichten und Daten anhand von Karten und Visualisierung“, „Fake News in sozialen Medien – Bots und Trolle“ sowie zur Problematik „Soziale Medien – Fake-Profile“. Er hob im Laufe der Diskussion hervor: „Statistiken zeigen, dass sich Fehlinformationen sechsmal schneller verbreiten als echte Nachrichten. Am besorgniserregendsten ist, dass sie der Gesellschaft, den Menschen und dem Einzelnen auf jede erdenkliche Weise Schaden zufügen. Wir freuen uns, dass wir in den vergangenen Tagen die Gelegenheit hatten, mit den Medienschaffenden über ein Thema im Zusammenhang mit Desinformation und insbesondere über die Erkennung und Entschlüsselung von visueller Desinformation zu sprechen. Wir können schlussfolgern, dass die mazedonischen professionellen Medienschaffenden ein hohes Maß an Bewusstsein und an kritischem Denken in Bezug auf die Informationen haben, die im Online-Raum veröffentlicht werden. Ich hoffe, dass die Tools zur einfacheren Aufdeckung bei visuellen Inhalten es ihnen ermöglichen werden, Desinformationen effektiver zu erkennen und aus dem Medienraum zu entfernen.“

Goran Momiroski blieb beim Thema „Desinformation in den Online-Medien“, jedoch im lokalen Kontext, um eine Parallele zwischen dem Trend auf Weltebene und in Nordmazedonien zu ziehen. Unter anderem betonte er in seinem Vortrag „Die Medien im neuen Zeitalter stehen vor großen Herausforderungen. Der Online-Raum ist voll von Informationen, aber auch von Fehlinformationen, die, wenn sie nicht erkannt werden, schwerwiegende Folgen haben können. Daher liegt es in der Verantwortung von uns allen, die im Online-Bereich arbeiten, professionelle Standards und ethische Normen in Bezug auf Informationen einzuhalten. Wahrheit und Standards müssen Vorrang vor Klicks, Likes und Statistiken haben.“

Wie seine Kollegen ging auch Sefer Selimi auf die Gefahr von Fake News und Fehlinformationen ein, indem er reale Beispiele in Form von kurzen Videos und einer Dokumentation vorstellte, die Interesse weckten und Diskussionen unter den anwesenden Journalisten anregten.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Workshop eine offene Debatte über die wesentlichen Probleme und Herausforderungen der Medien im Zeitalter des Internets und der sozialen Netzwerke entwickelt hat und auf die Wichtigkeit ihrer Fortsetzung hingewiesen wurde. Es wurde auch betont, dass Medienschaffende Bedarf an solchen Schulungen und Treffen empfinden, bei denen neben dem Austausch nützlicher Informationen, Erfahrungen und Praktiken die Notwendigkeit systemischer Lösungen zur Verhinderung und zum Schutz vor Fehlinformationen im Online-Bereich diskutiert wird.

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