Fanny und Felix Mendelssohn – Jüdische Kultur in Deutschland - Politisches Bildungsforum Nordrhein-Westfalen
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Die Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn schrieben in den
Jahren 1821 bis 1846 Hunderte von Briefen, die als Zeitdokument
unvergleichlich sind – kein Dialog zwischen weiblicher Muse und
männlichem Genie, sondern die Auseinandersetzung zweier
gleichbegabter Komponisten und Pianisten. Felix reist und
dirigiert internationale Musikfeste, Fanny schart im romantischen
Gartensaal in Berlin Berufsmusiker und Laien um sich, mit denen
sie ihre Kompositionen aufführt. Die scheinbar gelungene
Selbstverwirklichung wird nur durch den erbitterten Widerstand
des Bruders gegen die Publikation ihrer Musik gestört: „Ein Weib
taugt nicht für die Druckerschwärze“. Sie rezensieren Takt für
Takt ihre Kompositionen, streiten über die Revolutionierung des
Violinspiels durch Paganini und teilen die Liebe zu Johann
Sebastian Bach, dessen geistliches Werk sie neu entdecken.
Vieles, was Felix als musiktheoretisches Verdienst zugewiesen
wird, ist das Ergebnis gemeinsamer Arbeit mit Fanny.