"Smart. Vernetzt. Umstritten: Herausforderung Digitalisierung" - so das Thema des Abends mit Prof. Dr. Anabel Ternès.
Simone Habig, Leiterin des Regionalbüros Rheinland, begrüßt die Gäste im Becker & Funck Saal in Düren.
Das Grußwort hält Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Science-Fiction vs. Realität
Für Anabel Ternès ist es ein wichtiges Anliegen, die Zukunft zu gestalten: „Wir haben keine Chance zu sagen wir lassen das mal so laufen, wir müssen etwas aus der Digitalisierung machen.“ Digitalisierung sei aber auch mit Nachhaltigkeit verknüpft, denn nur so könne man „das Morgen weiter meistern.“ Die Digitalisierung habe das Arbeitsleben mobiler gemacht: „Ich habe mein Büro in der 11-Zoll Größe immer dabei.“ Doch es müsse eine gesunde Digitalisierung geschehen, in der niemand abgehängt werde. In Unternehmen werden beide Gruppen benötigt: Die Digital Natives, aber auch die Menschen mit viel Erfahrung.
Der Geist aus der Flasche
Prof. Ternès spricht auch über Künstliche Intelligenz: „Sie ist erstmal nichts Böses, es ist nur die Fähigkeit einiger Algorithmen.“ Eine KI könne immer nur so gut sein wie die Entwickler hinter ihr. Dennoch sei eine Debatte über die Grenzen sinnvoll. „Die Digitalisierung hat immer zwei Pole: Wenn wir uns für eins entscheiden, kommt das andere mit.“ Das müsse man von Anfang an bedenken. Was damit gemeint ist, zeigt eine Frage aus dem Publikum nach dem Social Credit System in China. Bei diesem werden die Handlungen der Bürger bewertet. Wer gute Bewertungen hat, kann beispielsweise ins Ausland reisen – wer schlechtere hat, nicht.
Demokratie und Digitalisierung
Für Ternès stellt sich dabei die Frage, welchen Zweck die Digitalisierung habe. Ein solches System sei nicht akzeptabel, aber auch in Deutschland gäbe es Tendenzen. Doch durch die humanistischen Werte werde die Digitalisierung immer wieder hinterfragt. Sie brauche ethische Regelungen, die die demokratischen Werte wie Meinungspluralität unterstützen: „Wir dürfen Demokratie nicht als Defizit für die Digitalisierung verkaufen, sondern als erstrebenswert.“
Der Mensch im Mittelpunkt
In der folgenden Diskussion geht es um die Möglichkeit einer europäischen Digitalisierung und den Einfluss der Digitalisierung auf das Leben. Für Thomas Rachel ist es wichtig, dass die Menschlichkeit in der Digitalisierung nicht verloren geht. Auch für die Gäste ist es wichtig, dass die Arbeits- und Lebenswelt positiv durch Digitalisierung gestaltet wird. Jetzt sei noch die Chance, dass die Digitalisierung ein Segen werde, sagt ein Gast. Dabei müsse man sich auch gegen Länder wie China behaupten. Ternès nennt verschiedene Beispiele, bei denen zum Beispiel die Anwendung von Virtual Reality helfen kann wie in der Behandlung von traumatisierten Veteranen. Auch der Energieaspekt der Digitalisierung ist für Ternès und Rachel wichtig: Die Herstellung und Instandhaltung sei energieintensiv und man müsse das Bewusstsein dafür stärken – genau wie in der Ausbildung des digitalen Nachwuchses. Am Ende bleibt: Digitalisierung ist das, was wir daraus machen.
Themen
Über diese Reihe
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