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Veranstaltungsberichte

Gesucht und Gefunden: Ihr Schlüssel zur Integration!

von Julia Rieger

Ein Tag im Aktionszelt im Rahmen des CampFire Festivals

Integration ist oft nicht greifbar. Zwar wissen wir, was das Ziel ist, aber wie kann es erreicht werden? Was ist dafür nötig? Jeder Mensch hat darauf eine eigene Antwort. Gemeinsam mit dem „Migrant Ihres Vertrauens“ Ali Can möchte die Konrad-Adenauer-Stiftung diese Antworten finden.

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Im Rahmen des Campfire-Festivals für Journalismus und digitale Zukunft konnten die Besucher ihre eigene Integrationsformel entwickeln. Was auf den ersten Blick wie eine Auswahl an Süßigkeiten wirkt, steht für unterschiedliche Aspekte wie Sprache, gemeinsame Werte und Respekt. Kleine, bunte Filzkugeln verkörpern die unterschiedlichen Zutaten für Integration. Aus diesen entsteht eine ganz persönliche Zusammenstellung, die zu Gesprächen einlädt und das Konzept Integration erfahrbar macht.

„Wir müssen uns da umschauen, wo es schon funktioniert hat“

Für die Besucher des Campfire-Festivals steht ein Aspekt für gelungene Integration ganz besonders im Fokus: die Sprache. Eine ehemalige Lehrerin aus Tschechien berichtet von Kindern, die zwar zu einer griechischen Minderheit gehörten, aber trotzdem beide Sprachen gelernt haben – die offizielle Landessprache im Kindergarten und im Unterricht, die griechische Sprache freiwillig am Nachmittag. „So viele Kinder kommen in die Schule und können kein Deutsch, aber durch Sprache ist doch alles leichter zu erreichen.“

Integration: Eine gute Mischung

Immer mehr Menschen kommen, um ihr eigenes Rezept zusammenzustellen. In Gesprächen mit Ali Can geht es aber nicht nur um die Werte, sondern er fragt die Besucher auch, wie man diese konkret vermitteln kann. Wer ist für die Vermittlung der Werte zuständig - Eltern, Schule oder noch jemand anderes? Ein Besucher sieht in der Bildung die einzige Antwort, für andere gehören viele Dinge dazu. Auch Flexibilität, Personal und nicht zuletzt Geld sind Antworten auf die Frage, was für die Integration getan werden muss.

Mehr Kind sein

„Man muss die Sprache nicht perfekt beherrschen, eine Lernbereitschaft muss auf beiden Seiten da sein. Wenn wir Kultur und Erfahrungen austauschen, können wir gut zusammenleben“, sagt ein Mann. Bei Kindern funktioniere das ja auch – Kinder hätten eine besondere Sprache. Doch nicht alle, die an den Stand kommen, denken positiv über die Integration: „Wenn ich höre, dass die auf dem Amt Englisch sprechen, krieg ich zu viel. Die wollen doch deutsches Geld, also sollen sie Deutsch lernen“, sagt ein Mann. Auch für diese Meinungen ist Ali Can da, er will mit wertschätzender Kommunikation und durch Zuhören für ein Umdenken sorgen. Offene Rückfragen würden oft dazu führen, dass er hinter die Parolen schauen kann. Ihm geht es um die Kommunikation von Mensch zu Mensch, abseits von politischen Schubladen.

Integration zum Anfassen

Auch unter den Besuchern entstehen schnell Gespräche über Integration, die eigenen Ansichten und mögliche Lösungen. „Durch das Zusammenstellen ist Integration echt anfassbar und es bringt uns auch dazu, uns mit unseren eigenen Werten auseinanderzusetzen“, sagt eine Frau begeistert. Wie vielen anderen fällt es auch ihr schwer, sich zu entscheiden: Toleranz, Grundgesetz, Freiheit – wichtig ist alles, aber in den Vasen ist nur begrenzt Platz. Ihre Gedanken zur Umsetzung von Integration können die Besucher auch auf Postkarten aufschreiben, die im Zelt aufgehängt werden. In zwei langen Ketten reihen sich Ideen aneinander; erste Lösungsansätze, aber auch Sorgen sind dort zu finden.

Vertrauen braucht Zeit

„Erst die dritte Generation ist wirklich integriert. Erst dann sind sie richtige Bayern und Berliner“, findet ein Mann. Die Leute würden zu einfach denken, Integration brauche viel Zeit. Ein anderer Besucher sagt, viel Mut, aufeinander zuzugehen wäre die Lösung. Egal, welche Gedanken die Besucher zu Integration haben – Ali Can geht mit ihnen ins Gespräch und versucht, konkrete Lösungsansätze zu finden: „Bei Integration geht es vor allem darum, wie wir in unserer Gesellschaft zusammen leben wollen.“

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Kontakt

Simone Gerhards

Simone Gerhards Passfoto

Leiterin Regionalbüro Rheinland, Politisches Bildungsforum NRW

simone.gerhards@kas.de +49 211 8368056-0 +49 211 8368056-9

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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Düsseldorf Deutschland