Die Regierung des Vereinigten Königreichs werde schon noch einsehen, dass sich Großbritannien in einer entgrenzten, einen Welt nicht mehr in der Lage sei, sich selbst in souveräner Unabhängigkeit zu behaupten. Lamers hielt sich nicht lange mit internen Differenzen der EU-Mitgliedstaaten auf. Der unumkehrbare Prozess der Globalisierung habe die über viele Jahrhunderte bestehende Vormachtstellung Europas gebrochen. Eine Rückkehr zu einem status quo ante, wie ihn die Populisten versprächen, stelle eine gefährliche Illusion dar. Die Öffnung der Grenzen und die zunehmende Vernetzung durch die Kommunikationsmedien stellten das Territorialprinzip politischer Machtorganisation in Frage. Daher sei es von größter Bedeutung, dass Europa und seine im Weltmaßstab kleinen Mitgliedstaaten die Binnenperspektive relativierten und den politischen Willen aufbrächten, sich international als Machtfaktor zu organisieren und zu engagieren. Die EU müsse sich als Beitrag zur Gestaltung der Globalisierung begreifen.
Auch wenn die Staaten "zur selben Zeit handeln, so doch oft nicht in der selben Zeit." Mit diesen Worten erklärte Lamers u.a. die historisch bedingten politischen Differenzen zwischen den westlichen und den mittelosteuropäischen EU-Mitgliedstaaten.
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