Veranstaltungsberichte
Der unkonventionelle Politikstil Trumps hat in den ersten 20 Monaten seiner Amtszeit zu einer Reihe von Publikationen geführt. Die Studie von Sandra Namihas und Fabian Novak zeichnet sich hier zum einen durch ihre analytische Tiefe aus, aber auch durch die klare Sprache, die sie auch für nicht akademische Kreise interessant macht, so Elvira Mendez Chang, Direktorin des IDEI, in ihren Begrüßungsworten.
Die Analyse der US-Außenpolitik vom 18. Jahrhundert bis heute zeigt, dass nicht alles an Trump neu ist. Genusowenig könne man die Veränderungen und deren Folgen pauschal als positiv oder negativ bezeichnen, machen die Autoren deutlich.
In Vertretung des peruanischen Vizeaußenministers Hugo de Zela, erklärte Botschafterin Elizabeth Astete, Direktorin der Amerikaabteilung des peruanischen Außenministeriums, dass ein Regierungswechsel in den USA zumeist auch einen Strategiewechsel in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den einzelnen lateinamerikanischen Staaten zur Folge habe. Im Fall von Peru, als stabiler und zuverlässiger Partner der USA, solle aber die Zusammenarbeit weiterhin gefördert werden.
Um dem relevanten aber eben auch sehr breiten Thema der Auswirkungen der Außenpolitik der Regierung Trump auf Lateinamerika gerecht zu werden, wurde zusätzlich zur Präsentation des Buches auch zu einem internationalen Seminar eingeladen.
Einen ganzen Vormittag wurde über das Thema diskutiert, wobei sowohl nationale als auch internationale Experten aus Politik und Wirtschaft das Seminar mit neuen Perspektiven bereicherten.
Jorge Chabat, mexikanischer Spezialist für internationale Beziehungen, beschrieb zwar zunehmendes Misstrauen zwischen Mexiko und den USA, weist aber darauf hin, dass dies hauptsächlich auf die Rhetorik des US-Präsidenten zurückzuführen ist, während sich an der eigentlichen Politik bisher eher wenig geändert habe.
Auch Stephen Johnson, Regionaldirektor des International Republican Instiutes (IRI), warnte davor den Teufel an die Wand zu malen. Denn je mehr sich ändere, desto mehr bliebe auch gleich, dank der starken Verfassung und den starken Institutionen der Vereinigten Staaten, welche den Handlungsspielraum Trumps bestimmten.
Der starke Rückgang US-amerikanischer Entwicklungsgelder für manche lateinamerikanische Länder, sowie der Fokus auf die USA selbst und damit auch rückläufiger Präsenz in der Region seien zum einen natürlich eine große Herausforderung für die betroffenen Länder, zum anderen gebe es ihnen aber auch die Möglichkeit selbst Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen.