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Veranstaltungsberichte

Zweites Treffen des deutsch-polnischen Quiritenkreises in Groß Stein

von Anna Katharina Bölling

Disskussionsforum für junge Multiplikatoren aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft

Mit dem zweiten Treffen des Quiritenkreises, 6.-8. Februar 2009, setzte die Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen ihre Idee der Etablierung eines Kreises jüngerer deutscher und polnischer Experten aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft fort. Das Ziel war wie bereits beim letzten Mal, in informeller Runde über deutsch-polnische und europäische Fragen zu diskutieren.

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Auf dem Programm des Kreises stand, nach einer ersten Vorstellungsrunde am Freitagabend (6. Februar 2008) ein kurzes Einführungsreferat des geschäftsführenden Direktors des Hauses für deutsch-polnische Zusammenarbeit Rafał Bartek, der einen kurzen Überblick über die Situation der deutschen Minderheit in Schlesien und der Region Opole (Oppeln) gab.

Am Morgen des 7. Februar standen dann zunächst zwei Diskussionsrunden über Energiesicherheit in Europa und über die Zukunft des deutsch-polnischen Konfliktthemas Ostsee-Pipeline auf dem Konferenzprogramm. Dr. Roland Götz, der ehemals bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin tätig war, gab in Vorfeld der ersten Diskussion einige Denkanstösse zum facettenreichen Thema Energiesicherheit in Europa und zeigte einige Ausblicke für die Zukunft auf. Im Verlauf des Gesprächs wurde dann über die deutschen und polnischen Positionen zu diesem Thema debattiert und über die Verzahnung des russischen Gaskonzerns Gasprom mit russischen Regierungskreisen gestritten. Die zweite Diskussionsrunde zum Thema "Die Ostseepipeline als Prüfstein für die deutsch-polnischen Beziehungen" wurde dann von einem umfassenden Statement des Leiters der Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen Stephan Raabe eingeleitet.

Nach einer Stadtführung im historischen Städtchen Opole (Oppeln), bei der die Teilnehmer vom stellv. Landrat Krzysztof Wysdak sehr viel über die historischen und kulturellen Hintergründe dieser Region erfuhren, fand die dritte Diskussionsrunde im Haus für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Opole (Oppeln) statt. Dort stand ein Gespräch über die „Beziehungen der EU und Russlands nach dem Georgienkonflikt“ auf dem der Agenda des Treffens. Das Fehlen eines Referenten wirkte sich dabei eher belebend auf die Diskussion der „Quiriten“ aus, da diesen genug Zeit für eine intensive Diskussion zu diesem Thema blieb. Insgesamt war – auch bei den deutschen Teilnehmern – eine deutlich russlandskeptische Haltung zu erkennen. Die entscheidende Frage, mit was für einem Staat man es denn nun eigentlich mit diesem Russland zu tun habe, blieb allerdings offen.

Am Abend erhielten die Teilnehmer die Gelegenheit zur Betrachtung ihrer gemeinsamen Geschichte. In einem Kamingespräch zum Thema „Deutschland und Polen 1939 – 1989 -2009“ konnten sie mit dem Oppelner Erzbischof Alfons Nossol diskutieren, der sowohl religiöse als auch historische uns politische Fragen aufwarf und mit viel Humor Anekdoten aus seiner langjährigen Dienstzeit als Bischof und seine persönlichen Eindrücke von der Nachkriegszeit bis heute vermittelte.

Am Sonntagvormittag blieb Zeit, nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Basilika auf dem historischen Annaberg über die Zukunft des Quiritenkreises zu sprechen. Es wurde eine Fülle verschiedenster Anregungen gegeben.

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