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Veranstaltungsberichte

Herausforderungen und Möglichkeiten für indigene Frauen für eine effektive politische Partizipation

von Bernardo Ponce
Mit dem Ziel, Erfahrungen in Bezug auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten der indigenen Frauen hinsichtlich ihrer politischen Partizipation auszutauschen und zu analysieren, prioritäre Probleme zu identifizieren und wirksame strategische Maßnahmen für die mögliche Anwendung in verschiedenen nationalen Kontexten vorzuschlagen, trafen sich in Panama indigene und nicht-indigene Frauen aus Panama, Argentinien, Bolivien, Costa Rica, Mexiko, Chile, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Peru.

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Mit dem Ziel Erfahrungen in Bezug auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten der indigenen Frauen hinsichtlich ihrer politischen Partizipation auszutauschen und zu analysieren, prioritäre Probleme zu identifizieren und wirksame strategische Maßnahmen für die mögliche Anwendung in verschiedenen nationalen Kontexten vorzuschlagen, trafen sich in Panama indigene und nicht-indigene Frauen aus Panama, Argentinien, Bolivien, Costa Rica, Mexiko, Chile, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Peru. Sie alle sind Frauen mit Erfahrung in politischen Entscheidungsprozessen.

Die Thematik der politischen Partizipation indigener Frauen ist ein wichtiger Punkt auf der internationalen Agenda, insbesondere in Lateinamerika, wo das Potenzial von indigenen und nicht-indigenen Frauen von den dürftigen Bedingungen der Geschlechtergerechtigkeit in der Region beeinflusst wird. In dem Bestreben nach der Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Abgeordnetenkammer, der Senatorenkammer sowie auf kommunaler und dezentraler Ebene wurden jedoch einige Fortschritte erzielt.

Während des Workshops gab es die Möglichkeit, sich über persönliche Erfahrungen und den länderspezifischen Kontext auszutauschen, sowie Erfahrungen bezüglich der Herausforderungen und Schwierigkeiten indigener Frauen hinsichtlich politischer Partizipation zu analysieren, vorrangige Probleme zu identifizieren und wirksame strategische Maßnahmen vorzuschlagen in Hinblick auf deren mögliche Anwendung in verschiedenen nationalen Kontexten.

Um die Schlüsselfragen zu vertiefen, die im vergangenen Workshop 2016 in Santa Cruz identifiziert wurden, wurden von den Teilnehmenden internationale thematische Panels gebildet. Folgende waren die Panels:

  • Panel 1 „Identifikation patriarchaler und sexistischer Strukturen in politischen Parteien"

  • Panel 2 „Kulturelle, politische, bildungsbezogene und soziale Faktoren, die der Geschlechterungleichheit in der Politik zugrunde liegen"

  • Panel 3 „Identifikation von Ausbildungsmöglichkeiten als Faktor, der die politische Partizipation von Frauen in der Politik unterstützt, fördert und stimuliert"

  • Panel 4 „Analyse von Belästigung und politischer Gewalt in jedem nationalen Kontext“ und „Doppelte Diskriminierung (als Frau und indigene Person) in politischen Parteien "

Weiterhin gab es eine Ausstellung über Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und Männlichkeit in patriarchalen Kontexten, geleitet von Bernardo Ponce Asín, Koordinator des Programms PPI. Letztendlich hielt Senator Dionisio García einen Vortrag über das regionale Panorama „Indigene Herausforderungen für eine effektive politische Partizipation" und stellte zwei Fälle von Frauen vor, die das Zentrum der Entwicklung ihrer Gemeinschaften in Mexiko und Peru waren.

Die Anwendung von Arbeitsmethoden wie die SWOT- Analyse, „Café del Mundo“ (Weltcafé, Ideenaustausch) und Brainstorming ermöglichten es, wichtige Schlussfolgerungen und Ratschläge zu erlangen.

Während des Workshops gab es eine sehr aktive Teilnahme der Anwesenden, viele Dialoge und Interventionen. Es wurden vielfältige Aktivitäten durchgeführt, um eine angenehme Atmosphäre und Raum für Reflexion, Entspannung und Koexistenz zu schaffen. Es wurde erreicht, dass sich alle kennenlernen, verschiedene Aspekte und Sichtweisen austauschen; Es wurde ein gesundes und respektvolles Miteinander geschaffen, wobei stets die Frau und die indigene Person im Mittelpunkt standen.

Es stellten sich viele gemeinsame Faktoren heraus, da die Realität in Lateinamerika in vielen Aspekten ähnlich ist und es viele gemeinsame Punkte zum Kämpfen gibt. Deshalb ist es wichtig, dieses Netzwerk von Frauen zu haben und weiterhin Erfahrungen und Arbeitsmethoden auszutauschen, sowie sich in der politischen Arbeit und innerhalb politischer Parteien gegenseitig zu unterstützen. Es wurden viele Informationen erlangt bezüglich Themen wie Geschlecht, indigene Frauen, Gewalt, politische Gewalt, weibliche Führung, kulturelle Identität, feministische Bewegung und Geschlechtergerechtigkeit vor dem Gesetz verschiedener Länder. All diese Informationen sind wertvoll, um weltweit an Orten teilnehmen zu können, an denen die Stimme von Frauen in Lateinamerika gehört wird.

Im Folgenden werden die relevanten Ergebnisse des zweieinhalbtägigen Workshops vorgestellt:

  • Im Allgemeinen gibt es eine starke Ablehnung politischer Parteien in ganz Lateinamerika.
  • Historisch gesehen wurden Frauen von der politischen Szene ausgegrenzt.
  • Es ist wichtig, weibliche Führungskräfte in indigenen Gemeinschaften zu identifizieren und auszubilden, damit sie in verschiedenen Themen Veränderungen bewirken können (gleichzeitig werden sie verantwortlich sein für die Sensibilisierung, Ausbildung, Förderung und Stärkung des Respekts für das Recht auf Bildung, Arbeit, Gesundheit, politische Partizipation usw.) mittels regionaler oder lokaler Gegebenheiten, Sprache und Traditionen.
  • Geschlechtergerechtigkeit ist in den meisten Ländern vorhanden, in einigen mit horizontaler und vertikaler Gleichstellung, in anderen Ländern existiert sie nur in den Gesetzen, werden aber nicht umgesetzt.
  • In politischen Parteien sind Frauen diejenigen, die hinter den männlichen Kandidaten stehen, sie unterstützen und bei Wahlen arbeiten, Essen machen, Veranstaltungen vorbereiten, aber sie sind nicht diejenigen, die die Positionen der Wahl besetzen.
  • Das Problem des Territoriums betrifft Frauen am meisten, da sie nicht die Besitzer von Grundstücken sind. Es ist wichtig, an Gesetzen zu arbeiten, die es Frauen ermöglichen, Eigentumsrechte an ihrem Land auszuüben.
  • Zwischen Männern und Frauen besteht ein sehr großer Lohnunterschied, der sich bei indigenen Frauen noch vergrößert.
  • Fast keine politische Partei verwaltet Richtlinien und interne Kriterien für Frauen, damit diese Positionen in der Wahl besetzen.
Die Schwierigkeiten, die eine indigene Frau bewältigen muss, sind größer als die der Männer, einerseits weil sie eine Frau ist und andererseits weil sie indigen ist; was meist bedeutet, dass sie unter der Armutsgrenze leben, zumal die Lebensbedingungen der indigenen Völker noch immer unterdurchschnittlich sind verglichen mit dem nationalen Mittel Lateinamerikas. Soziale Netzwerke sind heute sehr wichtig, um die Arbeit von Frauen zu teilen. Daher wird vorgeschlagen, dass das Netzwerk von Frauen PPI aktiv mit interessanten und thematischen Inhalten daran teilnimmt.

  • Es besteht Bedarf an einer Planung mit Relevanz und größerer Präsenz des Staates bei der Gestaltung und Umsetzung von interkulturellen öffentlichen Maßnahmen zu Themen wie Bildung, Gesundheit und Wirtschaft indigener Frauen.
  • Es ist wichtig, innerhalb der politischen Parteien zu arbeiten, damit die indigene Frage ihren Platz erhält und damit in Fragen der Geschlechtergerechtigkeit die indigene Frau als ein wichtiger Teil der Bevölkerung angesehen wird.
  • Politische Gewalt ist eine alltägliche Realität, die indigene Frauen nicht von nicht-indigenen Frauen unterscheidet, weshalb Maßnahmen ergriffen werden müssen, die wirksam sanktionieren.
  • Es ist eine stärkere Beteiligung von Frauen an öffentlichen und politischen Themen zu beobachten, nichtsdestotrotz kann noch keine Geschlechtergerechtigkeit indigener Frauen in den Staaten wahrgenommen werden.
  • Bildung ist von größter Bedeutung in indigenen Gemeinschaften; sie sollte gestärkt werden durch formale Bildung und durch die Umstrukturierung des Bildungsmodells, welches die Gültigkeit der Prinzipien der Gemeinschaft, der Organisationsformen und des indigenen Wissens ermöglicht.
Das Thema des Workshops ist von großer Relevanz für die Verwirklichung der im Programm der indigenen politischen Partizipation (PPI) definierten Ziele; Die Auswahl der Teilnehmer erwies sich aufgrund des Reichtums ihrer Erfahrungen und Visionen als sinnvoll, was die Interaktion erleichterte, ohne dass versucht wurde, unterschiedliche Sichtweisen aufzuerlegen.

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