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Veranstaltungsberichte

Auszeichnung für zivilgesellschaftliches Engagement in der Golfregion

von Rahma Janetzke

KAS-Partner Tawasul verleiht 4. Civil Society Leaders Awards

In Anwesenheit von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft fand am 11. Dezember 2012 die Verleihung der 4. Civil Society Leaders Awards statt, die vom renommierten, unabhängigen omanischen Think-Tank Tawasul in Kooperation mit dem KAS-Regionalprogramm Golf-Staaten organisiert wurde. Dabei wurden herausragende Persönlichkeiten und Organisationen für ihr zivilgesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Der Preis war in allen sechs Ländern des Golfkooperationsrates (GCC) ausgeschrieben worden.

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Im Vorfeld hatten über 100.000 Personen online für ihre bevorzugten Kandidaten gestimmt. Diese Stimmen entschieden zu 40 Prozent über die Ergebnisse. Das Urteil einer internationalen Kommission von unabhängigen Experten aus dem privaten, öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Sektor wurde mit 60 Prozent gewertet.

 

Unter der Schlussauswahl waren zahlreiche Organisationen und Einzelakteure aus allen GCC-Staaten vertreten, die in drei Hauptkategorien nominiert waren. Den Preis für die beste zivilgesellschaftliche Organisation teilten sich „Dar Al Atta”, eine Initiative zur Unterstützung von Individuen in finanziellen Notsituationen und die Organisation „Environment Society of Oman”, die sich für ein wachsendes Bewusstsein und Interesse in der omanische Gesellschaft an Umweltproblemen einsetzt (beide Oman). Unter den Gewinnern waren außerdem „Petroleum Development Oman” (beste soziale Investment-Initiative, privater Sektor), die „Information Technology Authority - Digital Oman” (beste soziale Investment-Initiative, öffentlicher Sektor), und die Kampagne „Clean Oman”, die sich für ein sauberes Oman einsetzt, indem sie die omanischen Bevölkerung durch soziale Netzwerke für ökologische Themen sensibilisiert. Der Titel „Führungskraft des Jahres im zivilgesellschaftlichen Bereich” ging dieses Jahr an Khalid Mohammed Al-Shabibi (Oman), für sein Engagement im Bereich Sicherheit im Straßenverkehr. Des Weiteren wurden zwei Anerkennungspreise für herausragende zivilgesellschaftliche Leistungen vergeben. Zum Einen wurde die „Bahraini Women’s Association for Human Development” für ihre überragende Arbeit zur Verbesserung der Situation von Frauen insbesondere im Bereich „Capacity Building“ geehrt. In der gleichen Kategorie wurde auch die kuwaitische Initiative für Menschenrechte „Group 29” ausgezeichnet. Diese setzt sich insbesondere für soziale Gerechtigkeit und gegen die Diskriminierung von zahlreichen Staatenlosen Einwohnern in Kuwait ein.

 

In Anlehnung an eine Rede seiner Majestät Sultan Qabus bin Said vor dem „Majlis Oman“, betonte Tawasul-Gründer Khalid Al Haribi die Wichtigkeit des Dialogs zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Es sei notwendig, sich auf gemeinsame Werte und Interessen zu berufen und Hand in Hand zum Wohle des Landes zu arbeiten. „Ich bedauere, dass die Zivilgesellschaft momentan parallel zu den anderen Sektoren verläuft, denn durch einen stetigen Meinungsaustausch und gemeinsame Projekte könnten sich alle Sektoren wechselseitig ergänzen und Synergien schaffen. Nur durch eine solche enge Zusammenarbeit können nationale Ziele erreicht werden,” sagte Al Haribi in seiner Eröffnungsrede.

 

Der Preisverleihung ging eine Podiumsdiskussion über „best practices“ der Kooperation zwischen dem öffentlichen, dem privaten und dem zivilgesellschaftlichen Sektor voran. Mona Hussein Al Abdulrazzaq, Gründungsmitglied der kuwaitischen Organisation „Group 29”, wies darauf hin, dass in diesem Zusammenhang das Recht auf Meinungs- und Redefreiheit nicht nur ein unveräußerliches Menschenrecht, sondern auch unabdinglich für eine sektorübergreifende Kooperation sei. Diese Meinung teilte auch Hammam K. Zare, Geschäftsführer der saudischen „Society of Majid Bin Abdulaziz for Development and Social Services”. Zare fügte hinzu, dass soziale Medien und Netzwerke in der Region eine Schlüsselfunktion innehätten und momentan nur diese Netzwerke in der Lage seien, die mangelnde Kommunikation zwischen dem privaten, öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Sektor zu überbrücken. Zare unterstrich außerdem die Wichtigkeit von Volontärsarbeit und der Entwicklung von Kompetenzen, um eine größere Anzahl an Freiwilligen für die Arbeit in zivilgesellschaftlichen Organisationen zu begeistern. Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren sich einig, dass eine solche Arbeit ein wesentlicher Beitrag zum Wohle der Gesellschaft sei.

 

Zur Würdigung der Kandidaten und Preisträger waren an die hundert Gäste anwesend, darunter auch Vertreter der spanischen, amerikanischen und niederländischen Botschaft. Die Veranstaltung fand zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung statt.

 

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Kontakt

Philipp Dienstbier

Philipp Dienstbier

Leiter des Regionalprogramms Golf-Staaten

philipp.dienstbier@kas.de +962 6 59 24 150

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